Börnsen: Berlins Aufgaben in der Kultur neu definieren
Geschrieben am 11-12-2006 |
Berlin (ots) - Anlässlich der Übernahme des Berliner Kulturressorts durch den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
Erfreulicherweise will der Regierende Bürgermeister keine Einsparungen im Kulturbereich vornehmen. Dieses Versprechen und die Zuordnung des Kulturressorts zur Staatskanzlei sind Anlass für berechtigte Erwartungen, dass Berlin seine vor der Wahl gemachten Zusagen zur Finanzierung bestimmter Vorhaben einhält. Das gilt herausragend für die Finanzierung der Sanierung der Staatsoper. Die wiederholt vorgetragenen Forderungen von Berliner Seite, der Bund möge im Kulturbereich noch mehr übernehmen, als es ohnehin geschieht, sind zwar verständlich, gehen aber an der Realität vorbei.
Bereits jetzt partizipiert Berlin überproportional an der Bundesförderung. Fast die Hälfte des 1 Milliarde-Etats des Kulturstaatsministers, knapp 440 Millionen, fließt nach Berlin. Zu den geförderten Institutionen zählen die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit über 200 Millionen Euro, das Deutsche Historische Museum mit über 17 Millionen Euro, oder das Jüdische Museum mit über 12 Millionen Euro. Nicht zu vergessen die Finanzierungen auf dem Gebiet des Gedenkens und Erinnerns, wie die Stiftung Holocaust-Denkmal, die Topographie des Terrors oder die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Insgesamt wird der Bund mit 1,2 Milliarden Euro an der Sanierung der Museumsinsel beteiligt sein. Zusätzlich wurden bei den diesjährigen Haushalteberatungen 73 Millionen Euro für den Eingangsbereich der Museumsinsel bereitgestellt, 3 Millionen für die Mauer-Gedenkstätte und 50 Millionen für die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden.
Insbesondere bei der Staatsoper ist Berlin mit 50 Millionen Euro im Wort, was sie im Moment noch verweigert. Und hier wird sich zeigen, ob die Stadt in der Lage ist zu erkennen, welche Aufgaben und Zusagen sie selbst zu erfüllen hat. Andere Länder stehen eindeutig zu ihren finanziellen Verpflichtungen im kulturellen Bereich.
Der Bund hat Berlin in den letzten Jahren bereits immens entlastet, indem er folgende Einrichtungen übernommen hat: Ab 2001 das Jüdische Museum, die Berliner Festspiele das Haus der Kulturen der Welt, den Martin-Gropius-Bau und ab 2004 die Akademie der Künste, die Stiftung Deutsche Kinemathek und den Hamburger Bahnhof.
In keinem anderen Bundesland ist der Bund auf kulturellem Gebiet finanziell so stark engagiert wie in Berlin. Angesichts der nicht nachlassenden Forderungen Berlins wird es notwendig werden, die Zuständigkeiten von Bund und Land genau zu prüfen. Müssen alle übernommenen Institutionen in Bundesförderung bleiben? Welche Förderung ist zwangsläufig Bundessache, weil sie die Repräsentation des Gesamtstaates in der Bundeshauptstadt widerspiegelt? Welche Förderung ist Ländersache? Entflechtung ist gefragt, eine neue Systematik bei der hauptstädtischen Kulturförderung und eine neue Zuordnung der Verantwortlichkeiten. Letztlich kommt das der Kultur selbst zugute, die bei Hängepartien wie der Sanierung der Staatsoper als erstes nachhaltig Schaden nimmt. Und ohne Kultur ist nun mal kein Staat zu machen.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
44353
weitere Artikel:
- "Bündnis gegen das Wett-Monopol" appelliert an Ministerpräsidentenkonferenz am 13. Dezember: "Gleiche Regeln für staatliche und private Wettanbieter" Berlin (ots) - Das "Bündnis gegen das Wett-Monopol" appelliert an die Ministerpräsidenten der Länder, bei der Neuregelung des Lotteriewesens verantwortungsvoll und im Einklang mit nationalem und europäischem Recht vorzugehen. Mit dem vorliegenden Entwurf zum Lotteriestaatsvertrag, den die Länderchefs bei der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Mittwoch verabschieden wollen, würde in Deutschland faktisch ein staatliches Monopol auf Lotto- und Sportwettenangebote geschaffen. Die Regelungen des Staatsvertragsentwurfs verstoßen nach Ansicht mehr...
- Arabella Kiesbauer am Dienstag, 12.12.06, 23:30 Uhr auf N24 Berlin (ots) - Berlin, 11.12.06 Morgen Abend, 12.12.06, sind Heinz Buschkowsky (SPD), Bürgermeister in Berlin-Neukölln, Michael Havemann, Kriminaloberrat im bundesweit einzigen Kommissariat für Delikte an Schutzbefohlenen und Ilse Falk (CDU), stellvertretende Fraktionsvorsitzende für die Bereiche Familie, Frauen und Jugend, zu Gast in der N24-Talksendung Arabella Kiesbauer . Moderatorin Arabella Kiesbauer spricht mit ihren Gästen über das Thema: Von Kinderverwahrlosung bis Jugend-Amok: mehr...
- Aigner/Schummer: Europäischen Qualifikationsrahmen nutzen - Werbekampagne für duale Ausbildung in Europa starten Berlin (ots) - Anlässlich der Anhörung "Entwicklung eines Europäischen und Nationalen Qualifikationsrahmens EQR/NQR" erklären die bildungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ilse Aigner MdB und der zuständige Berichterstatter, Uwe Schummer MdB: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion bekennt sich zum Europäischen Bildungsraum. Es gibt große Chancen, den europäischen Arbeitsmarkt in Bewegung zu bringen und Europa für den Wettbewerb in der globalen Wissensgesellschaft zu rüsten. Ziele sind die Qualitätssteigerung der beruflichen mehr...
- Petra Pau: Generalüberwachung dank Toll Collect und CDU Berlin (ots) - Baden-Württembergs Regierungschef Oettinger (CDU) plädiert für eine elektronische Autobahn-Maut für Pkw. Dazu erklärt Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. und Mitglied im Innenausschuss: Einen Tag lang hat es gedauert, nun ist es raus: CDU-Politiker wollen eine elektronisch erfasste Pkw-Maut auf Autobahnen. Damit ist Toll Collect im erweiterten Geschäft. Und damit wird die angelegte Autobahn-Überwachung auf Pkw ausgedehnt. "Niemand hat die Absicht...", hieß es, als ausgerechnet Toll Collect mehr...
- Petra Pau: Computer-Screening vorerst gestoppt Berlin (ots) - Der Bundesgerichtshof hat die polizeiliche Praxis der Online-Durchsuchungen für illegal erklärt. Dazu erklärt Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. und Mitglied im Innenausschuss: Ich begrüße das Urteil, denn die heimliche Online-Durchsuchung von Home-Computern (Computer-Screening) greift tiefer in die Privat-Sphäre ein, als eine genehmigte Hausdurchsuchung. Durch Online-Untersuchungen wird das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung hinterrücks und klammheimlich gebrochen. Bei mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|