Stellungnahme des Bundesverband Deutsches Ei e.V. (BDE) zu Tagesordnungspunkt 23. der 74. Bundestagssitzung am 15. Dezember 2006
Geschrieben am 12-12-2006 |
Berlin (ots) -
BDE kritisiert Attacken der Politik gegenüber der Kleingruppenhaltung und fordert jetzt die verfassungsrechtliche Überprüfung aller Legehennenhaltungsformen in Deutschland - also auch der Boden- und Freilandhaltung sowie der ökologischen Erzeugung * Eier aus weniger tierschutzgerechten Haltungsformen aus dem Ausland "freuen" sich auf den deutschen Markt
Mit der Zweiten Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung wurde im April dieses Jahres von der Bundesregierung und den Bundesländern im Bundesrat festgelegt, dass die herkömmliche Käfighaltung bis Ende 2008 abgeschafft wird und die Kleingruppenhaltung zukünftig in Deutschland als zusätzliche Haltungsform neben der Boden- und Freilandhaltung sowie der ökologischen Erzeugung zugelassen wird. Jetzt gerät diese - erst vor einem halben Jahr getroffene Entscheidung - erneut in die politische und öffentliche Diskussion. Der Grund: Verschiedene Politiker, darunter einige, die sich bei der Abstimmung explizit für die Kleingruppenhaltung ausgesprochen hatten, äußern sich nun besorgt über deren angebliche Verfassungswidrigkeit. Eine Situation, die der Bundesverband Deutsches Ei e.V. - Befürworter der Abschaffung der konventionellen Käfighaltung - für untragbar für die gesamte deutsche Eierwirtschaft hält. Daher fordert der BDE jetzt die verfassungsrechtliche Überprüfung aller Haltungsformen und bis dahin den Aufschub der derzeit gültigen Legehennenhaltungsverordnung.
Aufschub der gültigen Verordnung bis zur Klärung durch das Bundesverfassungsgericht
"Die Kleingruppenhaltung ist ein innovatives Legehennenhaltungssystem, das auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen aus dem Modellvorhaben "Ausgestalteter Käfig" unter Berücksichtigung der von den Agrarministern der Bundesländer und der Bundesregierung gewünschten Verbesserungen auf Initiative des Bundesverbandes Deutsches Ei e.V. von kompetenten Unternehmen der Stalltechnik und Mitwirkung angesehener Forschungsinstitute entwickelt wurde", so Dr. Bernd Diekmann, Vorsitzender des BDE, in dem Legehennenhalter aller Haltungsformen vertreten sind,. "Wenn nun die verfassungsrechtliche Überprüfung der Kleingruppenhaltung gefordert wird, müssen konsequenterweise alle Haltungssysteme in Deutschland - also auch die Boden- und Freilandhaltung sowie die ökologische Erzeugung - hinsichtlich der Verfassungsmäßigkeit und tierschutzrelevanter Argumente überprüft werden. Nur so kann Ruhe in diese mehr auf Emotionen als auf Fakten basierenden Diskussion kommen", so Diekmann weiter. "Auch wir als deutsche Eierwirtschaft haben uns für die Abschaffung der herkömmlichen Käfighaltung ausgesprochen und alles für die Umstellung auf die tiergerechte Kleingruppenhaltung als zukunftsweisendes Haltungssystem vorbereitet. Die nun von der Politik erneut eingebrachten Anträge führen zu einer Verunsicherung in der gesamten deutschen Eierwirtschaft. Keiner von den deutschen Legehennenhaltern weiß, wie es weitergehen soll. Durch das andauernde politische Taktieren herrscht leider Stillstand in der deutschen Eierwirtschaft. Das Vertrauen in die rechtlichen Rahmenbedingungen ist nicht mehr vorhanden. Daher bedarf es jetzt einer Klärung in Bezug auf alle Haltungsformen - nur dann hat die deutsche Eierwirtschaft eine Zukunft", so Dr. Bernd Diekmann weiter.
Eier aus weniger tierschutzgerechten Haltungssystemen aus dem Ausland überschwemmen den deutschen Markt
So lange die deutsche Politik nicht zu ihrem Wort steht, können Investitionen in Millionenhöhe in die Kleingruppenhaltung in Deutschland nicht getätigt werden. Tausende Arbeitsplätze sind in Gefahr. Erfolgt keine schnelle Klärung der Situation so würde sich Deutschland ab 2009 nach Abschaffung der herkömmlichen Käfighaltung zur Versorgung der Bevölkerung mit Eiern weitestgehend aus Importen aus Europa und Drittländern abhängig machen. Import-Eier, die aus Haltungen stammen, die nicht dem mit der Kleingruppenhaltung möglichen hohen Tier- und Verbraucherschutz in Deutschland entsprächen. Eine Einfuhrbeschränkung nur auf Eier aus Boden- oder Freilandhaltung wäre aufgrund der EU-Zugehörigkeit und der damit verbundenen freien Marktwirtschaft nicht möglich. Die Folge: Eier aus weniger tierschutzgerechten Haltungssystemen aus dem Ausland würden den deutschen Markt überschwemmen. "Wir fordern daher von der Politik, zu ihrer Entscheidung zu stehen, mit ihren unsinnigen Taktiken, Profilneurosen und ihrer Effekthascherei aufzuhören und der deutschen Eierwirtschaft für die Zukunft Planungssicherheit zu geben, damit wir den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch zukünftig Eier aus kontrollierter heimischer Erzeugung anbieten können", betont Diekmann.
Der Bundesverband Deutsches Ei ist die alleinige berufsständische Interessenvertretung aller an der Eiererzeugung und -vermarktung Beteiligten. Im BDE sind Legehennenhalter aller Haltungsformen organisiert mit insgesamt rund 3.900 Mitgliedern.
Originaltext: Bundesverband Deutsches Ei e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52925 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52925.rss2
Für Rückfragen:
Bundesverband Deutsches Ei e.V. Dr. Thomas Janning Fon 030-288831-30, Fax 030-288831-50, dr.th.janning@zdg-online.de
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