Rheinische Post: Der unbequme Präsident - Von SVEN GÖSMANN
Geschrieben am 13-12-2006 |
Düsseldorf (ots) - Regierungshandeln ist zu einem Teil Psychologie, zu einem Gutteil aber Handwerk. Die große Koalition tut sich mit beidem schwer. Wer an die Nachtpressekonferenz von Merkel, Beck und Stoiber zur Gesundheitsreform denkt, weiß, wie man ein schwieriges Vorhaben eben nicht vermitteln, geschweige denn beschließen sollte: übernächtigt, unsicher im Detail und uneins über das Vereinbarte.
Die schwarz-roten Kompromisse sind auch deshalb brüchig, weil sie sich immer an der Koalitionsräson orientieren, nicht immer jedoch an der Verfassungskonformität. Nur so ist die Blamage beim Verbraucherinformationsgesetz zu erklären, in dem die Koalition etwas regeln wollte, für das sie nach der von ihr selbst beschlossenen Föderalismusreform nicht mehr zuständig ist. Statt Besserung zu geloben, kritisieren Union und SPD nun lieber Bundespräsident Köhler, der ihnen ihr mangelhaftes Gesetz um die Ohren geschlagen hat. Dabei hatte er einst angekündigt, "notfalls unbequem" sein zu wollen. Mit seiner von den Berufspolitikern als unpolitisch beobachteten Art, die vor allem eine nicht parteitaktisch motivierte Art ist, hat er sich wenig Freunde gemacht. So wenig, dass in Berlin ziemlich offen darüber geredet wird, dass es Köhler an Unterstützung für eine zweite Amtszeit mangeln könnte. Das allerdings dürfte Köhler nur noch unbequemer machen.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
44926
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Steinmeiers Rolle - Von GREGOR MAYNTZ Düsseldorf (ots) - Viel Rauch steigt um den BND-Untersuchungsausschuss auf. Besonders heute, wenn sich die Außenminister Joschka Fischer und Frank-Walter Steinmeier den Fragen stellen. Aber wie viel Feuer ist dahinter? Brennt für Steinmeier etwas an? Zunächst der Kern: Bewohner Deutschlands sind monate- und jahrelang vom US-Geheimdienst verschleppt worden, ohne dass die rot-grüne Bundesregierung sich für ihre Freilassung einsetzte. Damit liegt die Verantwortung Steinmeiers als damaliger Geheimdienstkoordinator auf dem Tisch. So erklärt mehr...
- Digitalfunk-Start: Feuerwehren pochen auf Zeitplan / Verhandlungen mit der Bahn gescheitert / DFV bedauert neuen Rückschlag Berlin (ots) - "Wir bedauern das Scheitern der Verhandlungen mit der DB Telematik zur bundesweiten Einführung des Digitalfunks sehr", sagt der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Hans-Peter Kröger. "Dies ist ein weiterer Rückschlag, während europäische Nachbarländer und viele zivile Anwender bei uns bereits diese Technik nutzen. Die Entwicklung geht an Deutschland vorbei." Der Lenkungsausschuss der Innen-Staatssekretäre von Bund und Ländern hat das vorliegende Angebot für den Systemaufbau "unter preislichen und Kostenaspekten mehr...
- LVZ: Leipziger Volkszeitung zur Kritik an Köhler Leipzig (ots) - Standhafter Köhler Von Bernd HilderHorst Köhler ist ein Bundespräsident, wie es ihn in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gab. Er ist kein politischer Apparatschik, keiner, der sein Amt zäh auf Ministersesseln ersessen oder in parteipolitischen Hinterstübchen erkungelt hat. Das merkt man ihm an: Manchmal tut er sich sogar noch in der Mitte seiner Amtszeit schwer, seine angemessene Rolle im Berliner Politikbetrieb zu finden. Dann wirkt er unsicher. Etwa wenn er sichtlich zu weit geht und sich in die Tagespolitik mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Köhler Halle (ots) - Wer hätte das für möglich gehalten?! Die Große Koalition aus Union und SPD marschiert geschlossen gegen Horst Köhler. Dabei schreiten jene voran, die das Staatsoberhaupt auf den Schild hoben: CDU und CSU. Bereits zweieinhalb Jahre vor der Entscheidung über Köhlers Wiederwahl sind dessen Chancen kräftig gesunken. Selbst in Unions-Kreisen heißt es, dieser missverstehe sein Amt. Was die Prüfung von Gesetzen betrifft, lässt sich die Behauptung nicht halten. Wenn Köhler ein Gesetz verfassungswidrig findet, darf er es stoppen. mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Seinen Beck wegbekommen = von Alexander Marinos Düsseldorf (ots) - Ein Vollbart, zwei Nasen-Piercings, dazu lange, ungepflegte Haare, die teilweise blond gefärbt sind: Nicht viele Menschen würden einem wie Henrico F. einen Job geben - auch FDP-Generalsekretär Dirk Niebel nicht, der nun oberschlau zu Protokoll gibt, Arbeitslosigkeit lasse sich nicht allein durch Körperpflege bekämpfen. Wer hätte das gedacht? "Wenn Sie sich waschen und rasieren, haben Sie in drei Wochen einen Job", soll SPD-Chef Kurt Beck dem Arbeitslosen Henrico F. entgegengeblafft haben, nachdem dieser eine SPD-Veranstaltung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|