Krankenkassen: "BMG rechnet die Gesundheitsreform schoen" / Kostenlawine laesst Beitragssaetze steigen
Geschrieben am 14-12-2006 |
Siegburg (ots) -
Gemeinsame Presseerklaerung
AOK-Bundesverband, Bonn BKK Bundesverband, Essen IKK-Bundesverband, Bergisch Gladbach See-Krankenkasse, Hamburg Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., Siegburg AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., Siegburg
Die Gesundheitsreform wird fuer die Versicherten teuer. Jenseits der serioesen Prognosen aller Fachleute rechnet sich das Bundesministerium fuer Gesundheit (BMG) die Auswirkungen der Gesundheitsreform (GKV-WSG) schoen. Wie das BMG auf Entlastungen von 1,4 Mrd. Euro komme, sei sachlich nicht nachvollziehbar. Deshalb bleiben die Spitzenverbaende bei ihrer realistischen und belastbaren Einschaetzung, dass die Gesundheitsreform im Jahre 2007 keine finanziellen Entlastungen, sondern Mehrbelastungen von mindestens 450 Mio. Euro bringen wird. Sie teilen damit auch nicht die Einschaetzung des Bundesversicherungsamtes, das fuer die Berechnungen der RSA-Eckwerte fuer das Jahr 2007 den Berechnungen des BMG weitgehend gefolgt sei. Sie bewerten dies als Vorgeschmack darauf, wie in Zukunft unter Bedingungen des Dachverbandes und eines staatlich festgesetzten Einheitsbeitragssatzes versucht werden wird, politisch genehme Entscheidungen herbeizufuehren.
Die Spitzenverbaende der Krankenkassen betonen, in den von ihnen errechneten Belastungen von 450 Mio. Euro durch die zusaetzlichen Leistungen der Gesundheitsreform seien nicht einmal die bislang noch nicht quantifizierbaren zusaetzlichen Finanzrisiken des GKV-WSG enthalten. Nicht beruecksichtigt sei die Einbeziehung bisher Nichtversicherter in die GKV. Zudem koennten sich neue Belastungen durch die Zugestaendnisse, die die Bundesregierung den Laendern im Gegenzug zu ihrer Zustimmung zum Gesetz anbieten, ergeben. Diese Zugestaendnisse gingen zu Lasten der GKV, so z. B. die Streichung des Beitrages der Krankenhaeuser von etwa 500 Mio. Euro sowie die Erhoehung der Verguetung der AErzte in den neuen Bundeslaendern. Hierzu sei keine Gegenfinanzierung absehbar. Gleiches gelte fuer Fi-nanzrisiken, die außerhalb der Gesundheitsreform anfallen. Dazu gehoerten die geplante Ueberwaelzung der Bevorratungskosten fuer Grippeschutzmittel von den Laendern auf die Krankenkassen (1,4 bis 1,7 Mrd. Euro) oder die Uebertragung der Kosten auf die GKV, die sich durch Tarifsteigerungen der Krankenhausaerzte ergeben haben. Diese Milliardenbelastungen sind beitragssatzrelevant, warnten die Spitzenverbaende. Sie forderten das BMG deshalb auf, endlich zu einer realistischen und ehrlichen Schaetzung der Finanzrisiken und der daraus abzuleitenden Beitragssatzerhoehungen zu kommen.
Die Krankenkassen werden ihre Beitragssaetze zum 1. Januar 2007 um durchschnittlich 0,7 Beitragssatzpunkte erhoehen muessen, um die medizinische Versorgung der Versicherten stabil finanzieren zu koennen. Auch die Politik sollte dies den Versicherten und Arbeitgebern ehrlich sagen, statt sich die Gesundheitsreform schoen zu rechnen.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Internet unter www.gkv.info
Originaltext: Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=63905 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_63905.rss2
Federführend für die Veröffentlichung: Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V. AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V. Frankfurter Str. 84, 53721 Siegburg Ansprechpartnerin: Michaela Gottfried, Tel.: 0 22 41 / 1 08 - 2 93 Tel. Presse Berlin: 0 30 / 25 93 09 30 e-Mail: presse@vdak-aev.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
45118
weitere Artikel:
- Ohoven: "Verschiedene Wege führen nach Brüssel" Berlin (ots) - Anlässlich der Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zur EU-Ratspräsidentschaft plädiert Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) und des europäischen Mittelstandsdachverbands CEA-PME, für unterschiedliche Modelle der Anbindung beitrittswilliger Staaten an die EU. "Bei bald 27 Mitgliedern hat die Europäische Union in den nächsten Jahren mit der Harmonisierung ihrer heterogenen Strukturen genug zu tun", so der Mittelstandspräsident. "Deshalb sollten weiteren beitrittswilligen Ländern mehr...
- Dött/Petzold: Bürger werden besser vor Fluglärm geschützt Berlin (ots) - Zur Verabschiedung der Novelle des Fluglärmgesetzes erklären die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB und der zuständige Berichterstatter für Lärmschutz im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Ulrich Petzold MdB: Das neue Fluglärmgesetz ist ein großer Erfolg. Die Koalition hat das 35 Jahre alte Fluglärmgesetz, zu dem der Bundestag bereits 1997 in einer Anhörung Veränderungen angemahnt hatte, in einem breiten Konsens novelliert. Gegenüber der bestehenden mehr...
- Der Tagesspiegel: Silvana Koch-Mehrin: "Es besteht die Gefahr, dass die deutsche EU-Ratspräsidentschaft vertan wird" Berlin (ots) - Berlin. Die Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament, Silvana Koch-Mehrin, hat Kanzlerin Angela Merkel aufgefordert, die deutsche Ratspräsidentschaft dazu zu nutzen, Europa aus der Krise zu führen. "Merkel muss Führung zeigen und den Verfassungsvertrag retten. Es muss mehr passieren, als nur anzukündigen, die Verfassung müsse bis 2009 ratifiziert sein. Das kann jeder fordern", sagte die FDP-Politikerin dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel. Koch-Mehrin äußerte aber erhebliche Zweifel daran, dass Merkel das gelingt: mehr...
- Der Tagesspiegel: Brandenburg: Deutlich weniger rechte Gewalt Berlin (ots) - Potsdam - Gegen den Bundestrend nimmt die rechtsextremistische Gewalt in Brandenburg in diesem Jahr offenbar ab. Von Januar bis Ende Oktober registrierte die Polizei 63 einschlägige Delikte. Das ist der niedrigste Stand seit 2001. In den ersten zehn Monaten 2005 zählte die Polizei noch 86 rechte Gewalttaten. Die Zahl aller rechter Straftaten bleibt allerdings auf einem nahezu konstant hohen Niveau. So meldete die Polizei von Januar bis Oktober 1108 rechte Delikte. Das ist der zweithöchste Stand seit 2001. Der höchste war mehr...
- LVZ: Von Arnim: Klagen von Eichel und Welteke sind dreist Leipzig (ots) - Leipzig. Der renommierte Staatsrechtler Hans Herbert von Arnim kritisierte die Pensionsrechtsklagen von Ex-Finanzminister Hans Eichel (SPD) und Ex-Bundesbankchef Welteke. "Hier schlägt leider das Eigeninteresse der Betroffenen durch. Die Klagen erscheinen schon dreist, wo doch beide ohnehin über eine ausreichende Versorgung verfügen," sagte von Arnim der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe). Gerade jetzt, wo viele Bundesbürger um ihren Arbeitsplatz bangen und aufgrund der demographischen Entwicklung Sorgen über mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|