Der Tagesspiegel: Rentenversicherer registrieren einen "regelrechten Run" auf Alterteilzeit zum Jahresende
Geschrieben am 16-12-2006 |
Berlin (ots) - Kurz vor Jahresende versuchen viele ältere Arbeitnehmer, sich noch auf den letzten Drücker in die Altersteilzeit zu retten und so der Rente mit 67 zu entkommen. In den Beratungsstellen der Rentenversicherer ist deshalb viel los. Von einem "regelrechten Run" wird bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) gesprochen. "Viele Betriebe möchten die Vereinbarungen offensichtlich noch vor den Weihnachtsfeiertagen erledigen", sagte Walter Glanz, Rentenexperte der DRV, dem "Tagesspiegel am Sonntag". Wer vor 1955 geboren ist und mit seinem Arbeitgeber noch in diesem Jahr einen Altersteilzeitvertrag abschließt, kann weiterhin mit 65 Jahren in Rente gehen - ohne Abschläge in Kauf nehmen zu müssen. Eigentlich wollte die Regierung dieses Schlupfloch zum 29. November schließen. Auf Wunsch der Fraktionen wurde die Frist jedoch bis zum 31. Dezember dieses Jahres verlängert. Bundessozialminister Franz Müntefering (SPD), der die Deutschen eigentlich lieber länger als kürzer arbeiten lassen möchte, kann mit dieser Entwicklung leben. "Es geht nur um die Menschen, die in den Jahren 1952, 1953 oder 1954 geboren sind. Nur diese genießen jetzt noch den Vertrauensschutz für die Rente mit 65", betonte ein Ministeriumssprecher. Das lasse sich verkraften. Wer die Frist verpasst, kann auch im neuen Jahr noch einen Antrag stellen. Allerdings ist dann nicht mehr der nahtlose Übergang von der Altersteilzeit in die Rente gewährleistet. Wer im nächsten Januar Altersteilzeit vereinbart, kann erst einen Monat später in Rente gehen oder er muss einen Abschlag von 0,3 Prozent hinnehmen - dieser Abschlag bleibt jedoch während der gesamten Rentendauer bestehen. Endgültig auslaufen soll die Altersteilzeit im Jahr 2009. Dann soll es keine neuen Vereinbarungen mehr geben. "2009 ist Schluss", betonte Münteferings Sprecher.
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