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Mitteldeutsche Zeitung: Atom / Bund wirft Ministerin Scheinheiligkeit vor / Streit um Atomlager verschärft sich

Geschrieben am 22-12-2006

Halle (ots) - In dem Konflikt zwischen Land und Bund um ein
Atomlager in Sachsen-Anhalt legte das Bundes-Umweltministerium legte
gestern nach. Es warf Landes-Ministerin Petra Wernicke (CDU) vor, ihr
Widerstand gegen das Lager sei scheinheilig. Das schreibt die in
Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitag-Ausgabe). In einer
Presseerklärung aus dem Berliner Ministerium heißt es, die Pläne für
ein Verwahrlager für Kernbrennstoffe in Morsleben (Ohrekreis) seien
Ergebnis einer Bitte des Landes-Umweltministerium gewesen. Wenn
Wernicke Widerstand dagegen leiste, sei das "angesichts dieses
Sachverhaltes scheinheilig". "Das ist ungezogen und nicht schön",
reagierte Wernicke. Das Landes-Umweltministerium "bat das Bundesamt
für Strahlenschutz (BfS) darum, radioaktive Quellen, die in Gommern
auf Kosten des Landes gelagert sind, am Standort Morsleben in
staatliche Verwahrung des Bundes zu übernehmen", so die Mitteilung
aus Berlin. In Gommern (Jerichower Land) lagern nach der Insolvenz
einer Bohrfirma 21 Plutonium-Beryllium-Quellen - radioaktives
Material, das nach geologischen Tiefenbohrungen angefallen ist und
nach Angaben des Landes dort derzeit sicher, aber provisorisch in
einem unterirdischen Bunker gelagert wird. "Wir haben das BfS
aufgefordert, die Quellen in ein Endlager zu bringen. Morsleben ist
von uns nicht genannt worden", betonte Wernicke. Nach der gestrigen
Mitteilung des Bundes ist nun offen, wer sich um das
Plutonium-Gemisch kümmern muss. "Sachsen-Anhalt hat bis jetzt keinen
abschließenden Nachweis dafür erbracht, dass es sich bei diesen
Quellen nicht um radioaktiven Abfall handelt", hieß es aus Berlin.
Für Müll ist das Land zuständig, für Brennstoffe der Bund.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025


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