Fischbach: Religionsunterricht als Wahlpflichtfach notwendig
Geschrieben am 24-03-2006 |
Berlin (ots) - Zum Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses, auf Kosten des konfessionellen Religionsunterrichts ein Wertepflichtfach einzuführen, erklärt die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB:
Die Einführung eines einheitlichen verpflichtenden Werteunterrichts an den Berliner Schulen, ohne Sicherstellung des konfessionellen Religionsunterrichts als gleichberechtigtes Wahlpflichtfach, zeigt die religionsfeindliche Grundhaltung des Berliner Senats. Nach unserem Verständnis muss der Staat jedoch Freiheiten garantieren und nicht Werte normieren. Der staatlich vorgegebene Wertunterricht wird zur Norm erhoben und führt zur Wertbevormundung.
Es werden damit grundlegende Prinzipien unserer pluralen Gesellschaft angegriffen:
1) Der Elternwille und das Gebot der freien Wahl eines bekenntnisorientierten Religionsunterrichtes werden missachtet. Wohin staatlich-ideologische Bildungsmonopole in Wertfragen führen, haben wir in unserer Geschichte schmerzhaft erleben können.
2) Religionsfreiheit als eines der vornehmsten Menschenrechte, an deren Verwirklichung sich ein Staat messen lassen muss, wird so nicht gewährleistet. Religion muss einen festen Platz an deutschen Schulen haben, um in einer pluralen Gesellschaftsordnung Orientierung zu erleichtern.
3) Toleranz setzt zunächst die Selbstvergewisserung des eigenen Standpunktes voraus. Religion, Kultur und Lebensweise in einem vermeintlich neutralen vergleichenden Unterrichtsfach zusammen zu pferchen, erzeugt keine Toleranz, sondern fördert Orientierungslosigkeit und konsequenzlose Beliebigkeit von Werthaltungen.
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