Lausitzer Rundschau: Diskussion über Tempolimit auf Autobahnen Eine Frage der Zeit
Geschrieben am 29-12-2006 |
Cottbus (ots) - Wer ein Auto mit ständiger Verbrauchsanzeige hat, weiß, dass die Werte ab Tempo 130 nach oben schießen. Das ist Fakt. Ebenso, dass der Trend zu großen Motoren und schweren Fahrzeugen bisher alle technisch erreichten Energieeinsparungen aufgefressen und der Verkehr in Deutschland dadurch fast nichts zum Klimaschutz beigetragen hat. Trotzdem muss man über Gefühle reden, wenn man über das Tempolimit auf Autobahnen redet. Das Gefühl, schnell vorwärts zu kommen, den Stolz auf den Wagen und die eigenen Fahrkünste. Es sind zwar zum Teil nur Scheingefühle, denn ungleiche Geschwindigkeiten führen zu Unfällen, Staus und insgesamt zu längeren Fahrzeiten. Aber diese Gefühle existieren und sie werden in der Werbung der Automobilindustrie kultiviert. Allerdings, mit jedem Winter, der ausfällt, wird die Bigotterie dieses Verhaltens offensichtlicher. Alle wollen, dass gegen die Erderwärmung entschieden vorgegangen wird. Aber alle protestieren, wenn dadurch ihr Alltag nur ein bisschen teurer oder unbequemer wird. Alle weisen auf andere, wenn es ernst wird. Zur Not auf China. Alle sagen, dass der gerade geforderte Beitrag für so etwas Globales wie das Weltklima viel zu unbedeutend sei. Diese Strategie wird nicht mehr lange halten. Die jetzt entflammte und sogleich durch die Regierung im Keim erstickte Diskussion um ein Tempolimit wird wiederkommen. Eher früher als später.
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