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LVZ: Offizieller Stoiber-Herausforderer Jaeck erwartet Einladung zur CSU-Präsidiumssitzung am 8. Januar / "Ich möchte Herrn Dr. Stoiber nicht unbedingt stürzen, aber eine Urwahl"

Geschrieben am 03-01-2007

Leipzig (ots) - offizielle Gegenbewerber aus der CSU für das Amt
des Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2008, das einfache
Parteimitglied Horst-Florian Jaeck, erwartet von der CSU-Spitze eine
Einladung zur nächsten CSU-Präsidiumssitzung. Die CSU-Spitze plant,
nach der jüngsten Bespitzelungs- und Personaldebatte, am 8. Januar
sich mit dem amtierenden Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden
Edmund Stoiber zu solidarisieren. Gegenüber der "Leipziger
Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) sagte Jaeck, der 29 Jahre alt und
seit drei Jahren CSU-Mitglied ist: "Ich weiß nicht, inwieweit das die
Herren der CSU dort oben wirklich ernst nehmen. Ich würde mir
wünschen, dass sie mein Anliegen ernst nehmen. Ich würde deshalb eine
Einladung zur Teilnahme an der Präsidiumssitzung gerne annehmen."

Zu seiner Motivation für die eigene Kandidatur meinte Jaeck: "Ich
möchte Herrn Dr. Stoiber nicht unbedingt stürzen. Aber ich würde es
begrüßen, wenn er sagt: Gut, es gibt so viel Kritik an mir, ich
stelle mich einer Urwahl, um die Chancen der CSU bei der Landtagswahl
zu optimieren. Wenn er bei der Urwahl gewinnt, dann hat er eine
legitime Basis für seine Kandidatur. Dann würde ich ihn in jedem Fall
auch wieder mit tragen."

Es sei nicht richtig, dass von oben herab alles bestimmt werde.
"Ich möchte einen Beitrag dafür leisten, dass die CSU sich wandelt.
Wie Frau Pauli bin ich der Meinung, es muss mehr von der Basis her
entschieden werden. Wir brauchen eine lebhaftere Demokratie, mehr
Volksentscheide, mehr direkten Einfluss der Bürger auf
Entscheidungen", meinte der Stoiber-Herausforderer. Das kritische
Verhalten der Fürther Landrätin Gabriele Pauli sei sehr mutig. "Die
CSU braucht mehr so mutige Leute, die sich trauen, auch einmal gegen
die Obrigkeit Stellung zu beziehen. Der Herr Dr. Stoiber sollte nicht
mit dem CSU-Präsidium ausmachen, er tritt als Ministerpräsident 2008
wieder an und damit sei die ganze Angelegenheit erledigt." Natürlich
wisse er, "dass ich nicht so viel an Leistung vorzubringen habe wie
er", meinte Jaeck. "Aber einer muss sich ja trauen." Er sei natürlich
kein Profi wie Stoiber. "Aber mein Vorteil könnte sein, dass ich
unbelastet bin von Machtstrukturen. Ich bin weniger Realpolitiker als
viel mehr Idealist. Mit 29 Jahren bin ich noch ziemlich unverbraucht.
Vielleicht hat man da auch eher den Mut, wichtige Themen
fundamentaler anzugehen."

Der Staat dürfe beispielsweise nicht ständig die Steuern erhöhen,
forderte Jaeck. Er ist jetzt schon gigantisch aufgebläht. Man müsse
den Staat reduzieren, beispielsweise durch die Zusammenlegung von
Landkreisen und von Bundesländern. Die Verwaltung müsse einfacher
werden. Als bayerischer Ministerpräsident könnte man sich maßgeblich
für eine sinnvolle Staatsstrukturreform einsetzen. "Die Amtszeit des
Ministerpräsidenten sollte zudem auf zwei Legislaturperioden
beschränkt werden, dann hätten wir das aktuelle Problem in der CSU
gar nicht. Das funktioniert doch in den USA auch", forderte Jaeck.

Er gehe im Übrigen nicht davon aus, dass auch er jetzt CSU-intern
von der Spitze her bespitzelt werde. "Ich bin schon noch so
blauäugig, dass ich nicht annehme, nun bespitzelt zu werden. Ich
hoffe einfach, dass man auch auf meine Argumente, und auf die von
Frau Pauli, eingeht. Ich möchte Herrn Dr. Stoiber nicht persönlich
angreifen. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass ich nicht umgekehrt
persönlich angegriffen werde", so Jaeck.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/726 262 000


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