Börsen-Zeitung: Glänzende Zahlen, Kommentar zu den guten Arbeitsmarktdaten von Reinhard Kuls
Geschrieben am 03-01-2007 |
Frankfurt (ots) - Mit so wenigen Arbeitslosen wie diesmal ist in Deutschland seit 2001 kein Jahr mehr zu Ende gegangen. So gesehen sind die neuesten Arbeitsmarktdaten eine rundherum gute Nachricht.
Da tut es keinen Abbruch, dass die positive Entwicklung zum Teil einer Reihe von Sonderfaktoren geschuldet ist. Dass das seit Monaten milde Wetter gerade die Beschäftigung in den Außenberufen, allen voran beim Bau, gefördert hat, ist einleuchtend, und die detaillierteren Zahlen aus Nürnberg belegen diese Annahme. Zudem, und auch darauf hat die Bundesagentur für Arbeit hingewiesen, darf man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermuten, dass die für 1. Januar 2007 anstehende Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Vorzieheffekten und damit zusätzlichem Geschäft für die Baugewerke vor der Jahreswende geführt hat. Und schließlich werden die Zahlen dadurch etwas geschönt, dass das Saisonbereinigungsverfahren offenbar noch nicht ausreichend auf den neuen Erhebungstermin für die Arbeitslosenstatistik kalibriert ist. Dieser Verzerreffekt kommt zu den Witterungskapriolen in den Zahlenreihen noch hinzu.
Solch außergewöhnlichen Einflüsse auf den Arbeitsmarkt mögen sich sogar gegenseitig verstärken, den gesamten Abbau der Arbeitslosigkeit oder auch nur seines gewichtigeren Teils können sie aber nicht wegerklären. Der ist in erster Linie der schwungvollen Dynamik der Konjunktur in Deutschland zu verdanken, unterstützt durch die bisherigen Reformen am Arbeitsmarkt und sicher auch der über Jahre hinweg geübten Lohnzurückhaltung.
Und doch hat die strahlende Fassade des deutschen Arbeitsmarkts ein paar hässliche Kratzer, wenn man nur genauer hinschaut. Die Arbeitslosigkeit unter Älteren etwa. Sie geht zwar auch zurück, aber lange nicht in dem Ausmaß wie über sämtliche Altersgruppen hinweg. Dies ist allemal ein Zeichen dafür, dass es allein mit Appellen nicht getan ist, um die Personalchefs deutscher Betriebe von ihrem vermeintlichen Jugendwahn abzubringen. Die Einstellungsbereitschaft muss auch mit rechtlichen oder tariflichen Veränderungen gefördert werden. Jedenfalls so lange, wie die demografische Entwicklung schlichtweg keine Alternative mehr lässt zur Beschäftigung gerade Älterer - und auch, obwohl bereits erste Ansätze für eine solche Veränderung des Arbeitskräfteangebots so langsam sichtbar werden.
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