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Rheinische Post: Singen unterm Stern

Geschrieben am 05-01-2007

Düsseldorf (ots) - Von Wolfram Goertz

Sternsinger sind kleine Leute, die ausschwärmen, um von einer
frommen alten Geschichte zu künden - der Geschichte vom Kind in der
Krippe, zu dem ein Stern führte. Über den Männern, die dem Stern
folgten, liegt ein Schleier. Herkunft unklar. Berufsstand unklar.
Reisedauer unklar. Wer waren die Heiligen Drei Könige?
Wer den Schleier lüften will, sollte bedenken: Geheimnisse sind die
dunkle Patina des Glaubens, sie sind der Firnis, der die Legende vor
den Fledderern schützt. Ob jene Reisende Könige waren oder Magier,
Astronomen oder Priester, war dem Jesulein unter dem Stern schnuppe.
Wichtig ist die heilbringende Botschaft: Die Herren nahmen eine
strapaziöse Reise auf sich. Sie machten sich klein an der Krippe. Sie
brachten Geschenke. Sie begriffen die Kostbarkeit des Moments.
Heute sind Sternsinger Kinder, die weder Wind noch Wetter scheuen,
mit Kreide und frohen Stimmen bewaffnet sind und zur Schuhcreme
greifen. Empfangen wir sie mit Gaben (für die anderen Kinder der
Welt) und füllen wir ihren seit St. Martin geschrumpften Proviant
auf. Apropos Creme: Keiner der Weisen war ein Mohr, einer trug bloß
einen schwarzen Bart. Egal. Lasset die Kindlein kommen!

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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