Gehb: Zypries sollte Schäuble unterstützen
Geschrieben am 09-01-2007 |
Berlin (ots) - Zu der von Bundesjustizministerin Zypries geäußerten Ablehnung der Pläne von Bundesinnenminister Dr. Schäuble bezüglich einer Ergänzung des Artikels 87 a GG erklärt der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Jürgen Gehb MdB:
Nicht - wie die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries meint - der Abschuss eines mit unbeteiligten Dritten besetzten Flugzeuges selbst, sondern die vom (einfachen) Gesetzgeber zum Zwecke der Gefahrenabwehr erteilte Erlaubnis dazu ist nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Luftsicherheitsgesetz verfassungswidrig. Wie ein gleichwohl erfolgter Abschuss in einer solchen vom Luftsicherheitsgesetz geschilderten Situation rechtlich, insbesondere strafrechtlich, zu bewerten ist, hat das BVerfG ausdrücklich offen gelassen!
Hier sei auf die nahezu einhellige Meinung zur Lösung von durch Unausweichlichkeit gekennzeichneter Situationen (sogenannte "Triage-Fälle") verwiesen: Mindestens unter dem Gesichtspunkt des "übergesetzlichen Notstandes" sind die zum Tode führenden Handlungen nicht als strafbar zu beurteilen.
Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble schlägt nicht etwa vor, den Abschuss eines Passagierflugzeuges statt in einem einfachen (Luftsicherheits-) Gesetz im Grundgesetz zu erlauben - das würde einer verfassungsgerichtlichen Überprüfung wohl kaum standhalten. Mit der von ihm im Zuge einer Verfassungsänderung angestrebten Qualifizierung eines solchen Angriffs mittels eines Passagierflugzeuges als Verteidigungsfall - dabei kann es aus der Sicht des angegriffenen Gemeinwesen Deutschland keinen Unterschied machen, ob es sich um ein unbemanntes oder um ein lediglich mit Terroristen oder um ein auch mit unbeteiligten Dritten besetztes Flugzeug handelt - würde das gesamte Abwehrspektrum der Streitkräfte, sprich der Bundeswehr, also als "ultima ratio" auch der Abschuss von Flugzeugen eröffnet. Dieser Weg ist folgerichtig, verfassungsgemäß und stünde im Einklang mit der Bewertung des Angriffs auf die Twin Towers am 11.9.2001, wie sie die UN und die NATO vorgenommen haben. Es gäbe darüber hinaus dem in der unlösbaren Konfliktsituation befindlichen Entscheidungsträger (wohl dem Bundesverteidigungsminister als Inhaber der Kommandogewalt) schon im vorhinein die Möglichkeit, die Bedrohung im Ernstfall rechtsstaatlich bewältigen zu können, ohne im nachhinein auf die "Krücke" des "übergesetzlichen Notstandes" angewiesen zu sein.
Für dieses - im übrigen nach der Koalitionsvereinbarung vorgeschriebene - Bemühen verdient der Bundesinnenminister Unterstützung, auch und gerade von der Bundesjustizministerin.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
47798
weitere Artikel:
- N24-EMNID-UMFRAGE: Deutsche: Abhängigkeit von russischem Öl und Gas zu groß Mehrheit für Atomausstieg Berlin (ots) - Berlin, 9. Januar 2007. Nach Meinung der meisten Deutschen ist die Abhängigkeit der Bundesrepublik von Öl und Gas aus Russland zu groß. Nach einer aktuellen N24-Emnid-Umfrage sind 71 Prozent der Befragten dieser Meinung. Hingegen glauben 22 Prozent nicht daran, dass Deutschland zu abhängig von russischen Energieträgern ist. Angesichts der aktuellen Diskussion über die Sicherheit von Energieimporten lehnt die Mehrheit von 61 Prozent eine weitere Nutzung der Kernenergie über die rot-grüne Ausstiegsvereinbarung mehr...
- Oskar Lafontaine: Merkel muss sich direkt bei irakischer Regierung für Stopp der Hinrichtungen einsetzen Berlin (ots) - Der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Oskar Lafontaine, appelliert an Bundeskanzlerin Angela Merkel, sich bei der irakischen Regierung dafür einzusetzen, dass die geplanten Exekutionen von Barsan al-Tikriti und Awad al-Bandar gestoppt werden. "Zweifellos zeichnen die beiden Mitglieder der obersten Führungsebene des Saddam-Regimes für schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich. Doch weder das Verfahren gegen sie und Saddam Hussein noch dessen Hinrichtung haben etwas mit Rechtsstaat zu tun. Es ist wenig mehr...
- Dött: Neue Förderrichtlinien für Erneuerbare Energien sind sehr zu begrüßen Berlin (ots) - Anlässlich der Vorlage der neuen Förderrichtlinien zum Marktanreizprogramm erklärt die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB: Das Marktanreizprogramm zur Förderung von Erneuerbaren Energien hat sich schon in der Vergangenheit als besonders effizientes Förderinstrument bewährt. Es ist ein Instrument, das dem Umweltschutz und der mittelständischen Wirtschaft - besonders dem Handwerk - gleichermaßen dient. Die Aufstockung der für das Programm zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel mehr...
- Ruck: Öl-Abhängigkeit von Russland durch Bezug aus Entwicklungsländern senken Berlin (ots) - Zur Diskussion über die Abhängigkeit von russischen Energie-Lieferungen erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB: Die derzeitige Diskussion über die Verringerung der Energie-Abhängigkeit von russischen Lieferungen sieht derzeit nur zwei Lösungen vor: Vertagung des Atomausstieges oder Stärkung des Erneuerbare-Energien-Sektors. Diese Diskussion greift zu kurz. Deutschland kann seine einseitige Abhängigkeit auch durch Diversifizierung seiner Bezugsquellen erreichen. mehr...
- Bleser: Anwendung der Quote für inländische Saisonarbeitskräfte flexibilisieren Berlin (ots) - Zur anhaltenden Diskussion über die Anwendung der Eckpunkteregelung für Saisonarbeitnehmer in den Jahren 2006 und 2007 erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB: Es ist unter allen Beteiligten unbestreitbar, dass die Eckpunkteregelung in der Saison 2006 in vielen Fällen nicht funktioniert hat. Allerdings gab es dabei große regionale Unterschiede. Trotz eines aktiven Einsatzes der Arbeitsagenturen konnte nicht überall die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|