Südwest Presse: Kommentar zur Energiepolitik
Geschrieben am 09-01-2007 |
Ulm (ots) - Wo bleibt eigentlich der Gazprom-Lobbyist Gerhard Schröder, der noch vor kurzem in wärmsten Worten die Verlässlichkeit und Seriosität Russlands beschrieb, um seinen lukrativen neuen Posten zu rechtfertigen? Dabei gibt es für Deutschland und die EU keinen Zweifel: So wie Putin heute Weißrussland und seinen unbotmäßigen Präsidenten abstraft, so würde er eines Tages auch versuchen, uns mit Energieentzug zu erpressen, wenn ihm die Richtung nicht passt. Deshalb kann es nur eine Devise geben: Die Abhängigkeit von diesem unsicheren Kantonisten muss so gering wie möglich bleiben. Egal, ob Öl oder Gas auf dem Landweg durch andere Staaten oder durch die Ostsee geliefert werden. Auch die Abhängigkeit von Uranimporten und von einer funktionierenden Endlagerung des Atommülls ist nicht unproblematischer, als die vom Öl oder Gas. Das Energiesparen durch intelligente Technik und der Ausbau erneuerbarer Energien sind gegenwärtig der sicherste Weg, weder von Putin, noch von arabischen Ölscheichs erpressbar zu sein. Dies wird weltweit zunehmend erkannt: 15 000 Megawatt Windkraft, entsprechend zehn großen Atomkraftwerken, sind 2006 neu aufgebaut worden. Auch die Märkte für Solarkraft und Biogas boomen. Spitzenreiter beim Ausbau der Windkraft waren 2006 die USA. Das sollte auch unserer Atomgemeinde zu denken geben.
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