Westdeutsche Zeitung: NRW-Justizministerin Müller-Piepenkötter kündigt 650 neue Haftplätze an
Geschrieben am 10-01-2007 |
Düsseldorf (ots) - Die nordrhein-westfälische Landesregierung will 650 neue Haftplätze einrichten. Das kündigte Landesjustizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) im Gespräch mit der "Westdeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe) an. "Damit wollen wir die Situation vor allem im Jugendstrafvollzug entschärfen", sagte Müller-Piepenkötter. 150 dieser Plätze werden in leerstehenden Gebäuden der Haftanstalt Büren eingerichtet, weitere 500 an anderen Standorten. Müller-Piepenkötter schloss den Bau eines neuen Gefängnisses nicht aus. Darüber werde in den kommenden Wochen entschieden. Als eine weitere Reaktion auf den Foltermord von Siegburg, bei dem am 12. November ein 20-jähriger Häftling von zwei Mitgefangenen zu Tode gequält wurde, will das Land bis zum kommenden Jahr 330 zusätzliche Stellen einrichten von Vollzugsbeamten über Psychologen bis hin zu Sozialarbeitern. Dafür wird der Personaletat um zwölf Millionen Euro erhöht. Müller-Piepenkötter lehnte einen Rücktritt als Konsequenz aus dem Foltermord ab. "Ich habe die politische Verantwortung übernommen. Indem ich dazu beitrage die Geschehnisse aufzuklären und die Situation in den Gefängnissen zu verbessern."
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