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Nur ein Drittel der Alkoholabhängigen lässt sich behandeln

Geschrieben am 11-01-2007

Berlin (ots) - Etwa 10 Prozent der Bundesbürger haben einen
riskanten Alkoholkonsum, der gesundheitsschädlich sein kann; rund 1,6
Millionen Menschen gelten als alkoholabhängig. Mehr als 70 Prozent
der Alkoholabhängigen nehmen jedoch keine suchttherapeutische Hilfe
in Anspruch. "Im Suchthilfesystem besteht eine deutliche
Unterversorgung", warnte Dr. Hans-Jürgen Rumpf vom
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck auf dem 31.
Interdisziplinären Forum "Fortschritt und Fortbildung in der Medizin"
der Bundesärztekammer in Berlin. Nur etwa 15 Prozent der Abhängigen
erhielten die "klassischen" Angebote wie eine qualifizierte
Entgiftung oder Entwöhnungsbehandlung. 'Einmal süchtig, immer
süchtig' bedeute aber nicht, dass man eine Sucht nicht behandeln,
bewältigen oder gar überwinden könne. In der Suchtkrankenhilfe würden
insbesondere verhaltenstherapeutische, system-familientherapeutische
und analytisch-tiefenpsychologische Verfahren zur Anwendung kommen.
Nach einem Jahr intensiver Behandlung lägen die Abstinenzraten bei
ca. 50 Prozent, betonte Rumpf.

Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 10,1 Liter reinen
Alkohol gehört Deutschland weltweit zu den Ländern mit dem höchsten
Alkoholkonsum; europaweit belegt Deutschland Platz fünf. Jährlich
sterben hierzulande über 70.000 Menschen durch riskanten
Alkoholkonsum oder durch kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak.

Auch der Verbrauch von Arzneimitteln mit Missbrauchs- und
Abhängigkeitspotenzial ist in Deutschland hoch; besonders häufig sind
Frauen und ältere Menschen betroffen. Die Zahl der
Arzneimittelabhängigen, insbesondere derer von Benzodiazepinen und
Schmerzmitteln, schätzen die Experten auf ca. 1,4 Millionen. "Wenn
die Verschreibungen in diesen beiden Gruppen über die letzten Jahre
auch rückläufig zu sein scheinen, kann doch keine Entwarnung gegeben
werden", sagte Prof. Dr. Fritz Hohagen, Direktor der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum in Lübeck. Bei
der Entwöhnungsbehandlung von Medikamentenabhängigen gebe es noch
weitaus größere Defizite als bei Alkoholabhängigen. Nur wenige
Betroffene nähmen suchtspezifische Hilfen in Anspruch. Bei der
Bewilligung ambulanter und stationärer Entwöhnungsbehandlungen lägen
diese jeweils bei unter einem Prozent der Gesamtbewilligungen, so
Hohagen.

Originaltext: Bundesärztekammer
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9062
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9062.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft, Tel. 030/400456-700


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