Donnersmarck über "das blöde Hierarchiegefühl" in der deutschen Filmszene

Hamburg (ots) - Der 23. Januar könnte ein ganz besonderer Tag für
Florian Henckel von Donnersmarck werden. Dann geben die Mitglieder
des Academy Awards bekannt, wer für den diesjährigen Oscar nominiert
wird, und ob sein Film, "Das Leben der Anderen", es unter die fünf
Kandidaten für den besten fremdsprachigen Film geschafft hat. Fünf
Jahre lang hat Donnersmarck, 33, an seinem ersten langen Kinofilm
gearbeitet. "Damit man irgendwann mal als Gewinner dasteht, muss man
sehr lange als Verlierer herumlaufen", sagt er in der aktuellen
Ausgabe des Magazins BRIGITTE (Erscheinungstermin 17. Januar).

Der Weg von der Filmschule zum Kinofilm sei in Deutschland
deswegen so schwer für einen Regisseur, weil man an der Filmschule
möglichst nur Kurzfilme drehen soll, so Donnersmarck in BRIGITTE.
"Das ist ganz so, als sagte man zu einem Schriftsteller: Sie müssen
erst lernen, Witze zu erzählen, bevor Sie einen Roman schreiben
dürfen!" In Deutschland gebe es "dieses blöde Hierarchiegefühl:
'Diene dich erst mal hoch!'" Er habe sich während der langen Arbeit
an "Das Leben der anderen" immer gesagt: "Niemand hat es je leicht
gehabt." Selbst Brad Pitt habe sich jahrelang als Fitnesstrainer
durchgeschlagen und mit einem Sombrero auf dem Kopf an der Straße
gestanden und Leute in ein mexikanisches Restaurant gewinkt.

Originaltext: Gruner+Jahr, BRIGITTE
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