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Börsen-Zeitung: Zinsentscheid in Tokio, Kommentar von Birga Böcker zur bevorstehenden Leitzinsentscheidung der japanischen Notenbank am Donnerstag

Geschrieben am 15-01-2007

Frankfurt (ots) - Egal ob Japans Notenbank am Donnerstag den
Leitzins bei 0,25% belässt oder ihn anhebt - an Kritikern wird es den
Geldpolitikern nicht fehlen. Während die einen den Zeitpunkt für eine
Zinserhöhung als verfrüht verteufeln, wären die anderen von einer
Vertagung überrascht. Nachdem die Bank von Japan im Dezember
kurzfristig einen Rückzieher gemacht hatte, stehen die Chancen für
eine Zinserhöhung diesmal besser: Am Markt stehen die Wetten derzeit
bei mehr 3:1 für eine Anhebung. Es wäre das zweite Mal, seit Japans
Notenbank im Juli ihre jahrelange Nullzinspolitik beendet hat.

Auf den ersten Blick scheint Nippons Wirtschaft eine Zinserhöhung
derzeit so wenig zu benötigen wie der Fisch das Fahrrad. Die
Deflation, die das Land so lange in Atem gehalten hat, ist noch nicht
hundertprozentig überwunden. Die Verbraucherpreise traten in den
vergangenen Monaten mehr oder weniger auf der Stelle. Und auch das
Wirtschaftswachstum war zuletzt nicht mehr so üppig, nicht zuletzt
weil sich die Privathaushalte mit Ausgaben zurückhielten. Richtig
rund lief es eigentlich nur im Export - und bei den Sachinvestitionen
heimischer Unternehmen. Gerade hier dürfte eine Zinserhöhung jedoch
bremsend wirken. Andererseits entspricht die derzeitige
Konjunkturentwicklung im Großen und Ganzen dem von der Notenbank
entworfenen Erholungsszenario. Für das vierte Quartal erwarten
Analysten wieder einen kräftigen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt.

So bald wie möglich wollen die Geldpolitiker das in Japan
unnatürlich niedrige Zinsniveau normalisieren. Zinserhöhungen würden
- wenn nicht sofort, so doch mit der Zeit - den großen Zinsabstand
zum Rest der Welt abbauen helfen und so den Verfall des Yen gegenüber
Euro und Dollar stoppen. Je länger die Bank von Japan die nächsten
Zinsschritte aufschiebt, desto heftiger muss eine künftige Korrektur
am Devisenmarkt ausfallen. Betroffen davon wären nicht nur Hedgefonds
und andere Finanzjongleure: Japanische Kleinanleger haben in den
zwölf Monaten bis Ende September über Investmentfonds netto fast 60
Mrd. Euro in ausländische Wertpapiere investiert. Gleichzeitig
befürchten die Geldpolitiker, dass ihr Niedrigzins eine mögliche
Preisblase an Japans Immobilienmarkt begünstigt. Eine baldige
Zinserhöhung scheint daher beschlossene Sache.

(Börsen-Zeitung, 16.1.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
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Rückfragen bitte an:
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