Rheinische Post: Verstaatlichung der Privatkassen - Von MARTIN KESSLLER
Geschrieben am 15-01-2007 |
Düsseldorf (ots) - Trotz neuerlichem Durchbruch: Diese Gesundheitsreform ist verkorkst. Da helfen auch keine Augen-zu-und-durch-Parolen. Es bleibt das erklärte Ziel der großen Koalition und insbesondere der Sozialdemokraten, das Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung auszuhöhlen. Zu sehr lockt der Schatz der privaten Kassen: die über 100 Milliarden Euro an Reserven, die dieses System noch hat.
Der Verbandschef der Privaten schlägt zu Recht Alarm. Mit saftigen Beitragserhöhungen werden die Kunden der privaten Krankenversicherung die Zeche der Gesundheitsreform bezahlen. Was aber noch schlimmer ist: Die Privatkassen werden schleichend verstaatlicht.
Vor allem mit dem Basistarif will die große Koalition versicherungsfremde Elemente in das private System bugsieren. Die werden - je nach Beitragssteigerung in den anderen Tarifen - einen immer größeren Anteil am Geschäft der Privaten einnehmen. Solange, bis sich die privaten Kassen kaum noch von den gesetzlichen unterscheiden.
Die Neuerungen sollen erst 2009 in Kraft treten. Einzig das lässt hoffen. Denn in der Zwischenzeit können die Gegner der Reform gegen die faktische Abschaffung der Privatkassen mobil machen. Zum Wohle eines effizienten Gesundheitssystems.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
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