SPD-Parteivorsitzender Matthias Platzeck heute, 00.00 Uhr im "RTL-Nachtjournal"/Zur Gesundheitsreform: "Bis zum Sommer muss klar sein, wohin wir wollen"
Geschrieben am 27-03-2006 |
Köln (ots) - Nach den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt stellte sich der SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck heute aktuell den Fragen von Susanne Kronzucker u.a. zur Gesundheitsreform.
Den Eindruck, dass erst nach den Landtagswahlen wieder regiert werde, negierte Platzeck: "Das sehe ich nicht so, weil es impliziert, dass Stillstand gewesen wäre". In diesem Zusammenhang weist der SPD-Parteivorsitzende auf das 25 Mrd. umfassende Wachstumsprogramm sowie die Reform zur Rente ab 67 hin. Platzeck: "Wir haben nicht auf die Wahlen wie das Kaninchen auf die Schlange gestarrt." Er räumte ein, dass es noch einiges zu tun geben wird: "Langeweile wird in Deutschland nicht aufkommen."
Im Hinblick auf die Gesundheitsreform äußerte sich Matthias Platzeck wie folgt: "Ich möchte, dass die Menschen wieder Vertrauen fassen in die Sicherungssysteme". Er wünsche sich "...dass das Vertrauen im Lande wächst." An "Flickschusterei" sei er dagegen nicht interessiert. Sein Ziel sei es "...dass es sich am Ende um eine solidarische Versicherung handelt und wir nicht in zwei Jahren wieder ran müssen."
Deutlich äußerte sich Platzeck dazu, wann man mit einem Ergebnis rechnen könne: " Bis zum Sommer muss klar sein, wohin wir wollen. Das sind nicht mehr lange Monate, sondern Wochen. Wir wollen trotzdem gute Qualität abliefern." Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass die Reform "Kostendämpfung implizieren werde."
Mögliche Einsparpotentiale erläuterte der SPD-Parteivorsitzende wie folgt: Seiner Einschätzung nach lägen "Einsparpotentiale auf der Straße". Es gäbe "viele Dinge, die auch im System Einsparungen möglich machen". Insbesondere kritisierte Platzeck die strikte Trennung zwischen dem ambulanten und stationären Bereich. Hier käme es oft zu Dopplungen und daher zu unnötigen Kosten. "Wir wollen, dass es echten Wettbewerb gibt und dass die Schultern das tragen, was sie tragen können." Platzeck zuversichtlich: "Ich weiß, dass wir sehr viele Reserven haben." Er plädiere daher für einen fairen Wettbewerb und dass die verschiedenen Modelle "seriös gerechnet werden."
Zur Kritik an seiner Person, die mehr Vorsitzender als Vordenker sei, reagierte Platzeck entspannt: "Die einen sagen so, die anderen so. Damit muss man leben. Wir sind eine freie Gesellschaft. Ich kümmere mich, worum ich mich kümmern muss und das gerne und mit Engagement." Er sehe auch keinen "Kuschelkurs" in der Koalition. "Das wir vernünftig miteinander umgehen, würde ich nicht als 'Kuschelkurs' interpretieren. Mein Ziel ist ein Ergebnis, das trägt."
Originaltext: RTL Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7847 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7847.rss2
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