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Unternehmen laufen sehenden Auges in die demografische Arbeitsmarkt-Falle / Bereitschaft ältere Mitarbeiter einzustellen ist gering / Firmen haben noch keinen akuten Handlungsdruck

Geschrieben am 18-01-2007

Berlin (ots) - Unternehmen tun derzeit wenig, um erfahrene
Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und einzusetzen. Und dies obwohl
ihnen die möglichen Auswirkungen des demografischen Wandels auf den
Arbeitsmarkt bewusst sind. So das Kernergebnis einer aktuellen
Umfrage der Management- und IT-Beratung Capgemini, unter
Personalentscheidern, die vor der derzeitigen Diskussion des Themas
abgeschlossen wurde. An der Studie nahmen 51 der 440 umsatzstärksten
deutschen Unternehmen teil. "Gerade die Personaler sind sich des
Problems des abnehmenden Arbeitskräftereservoirs bewusst. Außerhalb
der Personalabteilung ist dies weniger der Fall", erläutert Sigmund
Dawidowicz von Capgemini Consulting. Insgesamt haben die Unternehmen
derzeit noch keine Probleme, Arbeitskräfte zu gewinnen (80 Prozent).
Erst ab dem Jahr 2010 rechnet die Mehrheit der Befragten mit einem
Mangel an Bewerbern. Sicherlich ein Grund, dass momentan auch die
Bereitschaft, ältere Mitarbeiter einzustellen niedrig ist: 43 Prozent
sagen "gering" oder "sehr gering", immerhin 46 Prozent "mittel". Ganz
ähnlich die Ergebnisse einer breiteren Untersuchung von Capgemini mit
über 1.200 Teilnehmern aus dem Jahr 2005. Damals zogen 57 Prozent der
befragten Unternehmenschefs einen über 50-jährigen Bewerber für eine
Neueinstellung überhaupt nicht in Erwägung.

Hohe Gehälter und starres Kündigungsrecht bemängelt

Die größten Hindernisse bei der Einstellung älterer Mitarbeiter
sind das zu hohe Gehalt (51 Prozent Nennungen) und ein zu starres
Kündigungsrecht (44 Prozent). An dritter Stelle wird die Tatsache
genannt, dass ein jüngerer Mitarbeiter der Vorgesetzte wäre (42
Prozent). Interessanterweise wünschen sich die Unternehmen aber vor
allem gelockerte Kündigungsregelungen gefolgt von mehr Mobilität und
Flexibilität seitens der Arbeitnehmer als Voraussetzung, um mehr
ältere Mitarbeiter einzustellen (jeweils 46 Prozent). Ein geringerer
Lohn steht erst an vierter Stelle (33 Prozent). Staatliche
Unterstützung wie bei der Gesetzesinitiative 50 plus geplant, folgt
erst sechster Stelle.

Mitarbeiterentwicklung noch wenig altersspezifisch ausgerichtet

Gerade mangelnde Flexibilität und -Mobilität werden denn auch
generell als Schwäche älterer Mitarbeiter genannt. Punkten können
diese hingegen mit Attributen wie Erfahrung, Loyalität und Disziplin.
"Die Silbergeneration stellt aus Sicht der Personalentscheider den
genauen Gegenentwurf zu jungen Generation dar", so Dawidowicz. "Von
daher sollten Unternehmen schauen, wie sie das Beste aus den
Generationen verbinden können, so z.B. durch altersgemischte Teams
oder Mentorenprogramme."

Derzeit findet kaum eine gezielte Weiterentwicklung der
Fähigkeiten älterer Mitarbeiter in den Unternehmen statt. Über drei
Viertel der Befragten erhöhen mit steigendem Lebensalter nicht das
Fortbildungsangebot. Begründung: "ältere Mitarbeiter hätten bereits
viel Erfahrung und Weiterbildung genossen", "kein Interesse seitens
der betroffenen Mitarbeiter" - und zu einem geringen Teil - "die
Investition lohne sich nicht mehr". Dies ist umso erstaunlicher als
dass fast alle Befragten der Meinung sind, ältere Arbeitnehmer würden
von Weiterbildungsmaßnahmen profitieren. Immerhin haben einige
Unternehmen bereits spezielle Entwicklungsprogramme für ältere
Mitarbeiter aufgelegt und ein weiteres Drittel plant dies. "Gefahr
erkannt. Das ist das positive Ergebnis unserer Untersuchung. Gefahr
gebannt? Das sehen wir noch nicht. Theoretisch können
Personalabteilungen schon heute eine solide demografische
Mitarbeiterplanung vornehmen. Die Instrumente, um demografische
Gefahrenherde zu finden, sind da, sie müssen nur angewendet werden.
Und dazu wird die derzeitige Diskussion in den Medien und der
Öffentlichkeit sicher beitragen", schlussfolgert Sigmund Dawidowicz.

Studie "Demografische Trends 2007 - Analyse und
Handlungsempfehlungen" unter http://www.de.capgemini.com Studie
"Wirtschaftsstimmung Sommer 2005", Kapitel Demografischer Wandel ab
S. 30, unter http://www.de.capgemini.com

Originaltext: Capgemini
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=16952
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_16952.rss2

Pressekontakt:
Capgemini
Achim Schreiber
Neues Kranzler Eck     
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin   

Tel.: 030/88703-731
E-Mail: achim.schreiber@capgemini.com


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