Fromme: "Sichtbares Zeichen" zum Gedenken an die Vertreibung nicht ohne Opferbeteiligung möglich
Geschrieben am 18-01-2007 |
Berlin (ots) - Zu den Erklärungen des stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Fraktion, Fritz-Rudolf Körper, bezüglich eines "Zentrums gegen Vertreibungen" ("sichtbares Zeichen") erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB:
Seit Jahren setzen sich CDU und CSU für die Schaffung eines "Zentrums gegen Vertreibungen" in Berlin ein. Dabei wurde immer, vor allem auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt, dass eine solche Einrichtung des Gedenkens eine gesamtstaatliche Aufgabe darstellt. Dies bedeutet, dass die Vertriebenen besonders als Betroffene natürlich ein Recht auf Mitwirkung und damit auch Mitbestimmung haben müssen.
Das bedeutet, sie sind Partner der die staatliche Trägerschaft repräsentierenden öffentlichen Hand. Es ist aber strikt abzulehnen, den Vertriebenenverbänden, wie von der SPD jetzt gefordert, jegliche maßgebliche Mitbestimmung bei der Gestaltung des Zentrums abzusprechen und eine ausschließlich öffentliche, staatliche Steuerung vorzugeben.
Es wäre ein einzigartiger Vorgang, wenn bei der Schaffung eines Gedenkortes für die Opfer eines historischen Prozesses die Opferorganisationen aus der Gestaltung dieses Gedenkortes ausgeschlossen würden.
Man stelle sich vor, der Zentralrat der Juden in Deutschland wäre bei der Gestaltung und Errichtung des Holocaust-Mahnmals in Berlin nicht gefragt und maßgeblich einbezogen worden.
Die deutschen Heimatvertriebenen haben einen legitimen Anspruch auf eine maßgebliche Beteiligung bei der Errichtung des "sichtbaren Zeichens" für die Opfer der Vertreibung, so wie diese Gedenkeinrichtung im Koalitionsvertrag benannt und vereinbart worden ist.
Ebenso ist der Vorschlag der SPD abzulehnen, eine internationale Historikerkonferenz zu der geplanten Einrichtung einzuberufen. Die Gestaltungshoheit und damit Verantwortung für dieses Projekt liegt in Deutschland und diese Verantwortung kann auch nicht delegiert werden. Im Übrigen hat das mit der Konzeption und Erstellung beauftragte Bundeskanzleramt und dort die Behörde des Beauftragten für Kultur und Medien ein vorbereitendes Beratergremium aus hochrangigen Wissenschaftlern berufen, an dem bereits internationale Fachleute beteiligt sind.
Eine international besetzte Historikerkonferenz scheint eher der Versuch zu sein, ein wichtiges Projekt zu verhindern oder durch eine jahrelange Debatte zu verschleppen.
Die SPD muss hier dringend an die Vereinbarung im Koalitionsvertrag erinnert werden. Ein Koalitionsvertrag wird für eine Legislaturperiode geschlossen. In unserem Koalitionsvertrag ist die Schaffung eines "sichtbaren Zeichens" für die Opfer der Vertreibung in Berlin vereinbart. Nachdem nunmehr auch finanzielle Mittel für eine Anschubfinanzierung im Bundeshaushalt 2007 veranschlagt worden sind, sollten die Kräfte darauf gerichtet werden, die Einrichtung Realität werden zu lassen und nicht eine Verschleppungstaktik raumgreifen.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
49381
weitere Artikel:
- NABU kritisiert Beck für Vorstoß zur Klage gegen EU Kommission Berlin (ots) - Der NABU hat den Vorstoß des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck kritisiert, die Europäische Kommission für ihre Ablehnung des Entwurfes der Bundesregierung zum zweiten Nationalen Emissionshandel-Allokationsplan zu verklagen. Dieser Plan soll den zulässigen Kohlendioxid-Ausstoß der Industrie für die Zeit von 2008-2012 regeln. In einem gemeinsamen offenen Brief forderten die neun Organisationen NABU, BUND, DNR, Forum Umwelt & Entwicklung, Germanwatch, Greenpeace und WWF Beck stattdessen auf, das von der Kommission gesetzte Ziel mehr...
- LVZ: Sachsens Arbeitslosenpfarrer Roscher: Kirche zu leise im Kampf gegen Arbeitslosigkeit Leipzig (ots) - Der sächsische Arbeitslosenpfarrer Johannes Roscher hat kritisiert, Kirche sei zu leise im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. "Ich höre sie nur sehr leise. Kirche muss aber vielmehr wachrütteln gegen die Selbstzufriedenheit, wenn die Arbeitslosenzahlen auf das weiter hohe Niveau von vier Millionen absinken", forderte Roscher in einem Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe). Der frühere EKD-Beauftragte für Arbeitslosigkeit forderte die EKD auf, beim Umbau der Gemeinden zu Profilgemeinden der Herausforderung mehr...
- Neue Impulse für den Nahost-Friedensprozess Berlin (ots) - Zu den Erklärungen von US-Außenministerin Condoleezza Rice und Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Nahost-Konflikt, erklärt Norman Paech, außenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.: Der erneute Einsatz der Bundesregierung für eine Wiederbelebung des Nahost-Quartetts ist zu begrüßen. Dies allein ist aber noch keine aktive Nahost-Politik. Gute Absichten reichen nicht aus. Als EU-Ratspräsidentin muss Angela Merkel auch neue inhaltliche Impulse für den Friedensprozess setzen. Eine Fortsetzung der gescheiterten US-Politik mehr...
- Klaus Ernst: Europäische Mindestlohnnormen einführen Berlin (ots) - Zum informellen Treffen der EU-Arbeits- und Sozialminister erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Klaus Ernst: Die Bundesregierung hat sich die Stärkung des sozialen Europa auf die Fahnen geschrieben. Der Widerstand gegen die neoliberale Agenda der EU, die Massenbewegungen gegen den Verfassungsentwurf in Frankreich und den Niederlanden und gegen die Dienstleistungsrichtlinie, scheinen die Regierungen zumindest auf der rhetorischen Ebene zu Zugeständnissen zwingt. Das aktuelle Treffen der mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: CSU - Vorstandsmitglied Schmidt begrüßt angepeilte Lösung Halle (ots) - Das CSU-Vorstandsmitglied Christian Schmidt hat die sich abzeichnende Lösung im Streit um die Zukunft des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber im Grundsatz begrüßt. "Das ist eine hoch interessante Entwicklung und bestätigt, dass wir uns in der Partei alle einig sind", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe) zu Berichten, dass Innenminister Günther Beckstein Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Erwin Huber Parteivorsitzender werde solle. "Man muss mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|