Gesundheitsreform: Diagnostica-Industrie fordert verlässliche Rahmenbedingungen
Geschrieben am 28-03-2006 |
Frankfurt/Berlin (ots) - Zum Auftakt der Sondierungsgespräche, in denen die Koalitionsparteien die Weichen für die Reform des Gesundheitswesens stellen wollen, hat sich der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) zu Wort gemeldet. Der VDGH-Vorsitzende Dr. Volker Oeding forderte auf der Mitgliederversammlung seines Verbands transparente Kriterien und klare Zeitvorgaben für die Aufnahme neuer labormedizinischer Testverfahren in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Damit wäre zum einen den Kassenpatienten geholfen, die bisher oft erst nach jahrelanger Verspätung Anrecht auf innovative Labortests hätten, zum anderen den Diagnostica-Herstellern, die damit endlich Planungssicherheit gewönnen. "Der jetzige Zustand ist unhaltbar", kritisierte Oeding heute (28.) in Frankfurt.
Die geplante Gesundheitsreform biete die Chance, den Knoten zu durchschlagen und den medizinischen wie den volkswirtschaftlichen Nutzen der Labormedizin endlich voll zu erschließen. Denn sinnvoll eingesetzte Labormedizin senke nachweislich die Kosten. Gleichzeitig sorgten verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen in Produktion, Forschung und Entwicklung und damit für qualifizierte neue Arbeitsplätze.
Der Verband, der rund 80 Unternehmen vertritt, die Reagenzien und Diagnosegeräte für die ärztliche Praxis herstellen, hält daher Anreize für den Arzt für falsch, auf sinnvolle Tests zu verzichten. Dadurch werde eine optimale, insbesondere aber Kosten sparende Versorgung des Patienten erschwert. Die Selbstverwaltung von Gesetzlichen Krankenkassen und Ärzteschaft müsse zudem verpflichtet werden, den Katalog ihrer Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen regelmäßig dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens anzupassen.
Im vergangenen Jahr konnte die Diagnostica-Industrie in Deutschland ihr Geschäft leicht ausbauen. Der Gesamtumsatz stieg um 3,8 Prozent auf 1,912 Milliarden Euro. Das Wachstum ist jedoch allein auf so genannte Schnelltests zurückzuführen, die der Patient selbst anwendet. Dagegen bestätigte sich die negative Tendenz im klassischen Laborgeschäft, also mit Tests und Testsystemen, die beim niedergelassenen Arzt oder beim Laborarzt angewendet werden. Der Umsatz sank dort erneut, diesmal um drei Prozent auf 1,150 Milliarden Euro.
Originaltext: Verband der Diagnostica-Industrie e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8171 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8171.rss2
Rückfragen an: VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e. V. Thomas Postina (PPR) Telefon: 069/2556-1731 Telefax: 069/23 66 50 E-Mail: presse@vdgh.de
Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von über 80 Unternehmen. Sie stellen zur Diagnose menschlicher Krankheiten entsprechende Untersuchungssysteme und Reagenzien her. Die Unternehmen erwirtschaften in Deutschland einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro.
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