Beitragseinnahmen steigen um 12,2 Prozent / Allianz Leben schneidet besser ab als der Markt / Firmenkundengeschäft weiter auf Wachstumskurs / Aufschwung bei der Riester-Rente
Allianz Lebensversicherungs-AG, Stuttgart, 28. März 2006 - Deutschlands größte Lebensversicherung, Allianz Leben in Stuttgart, kam gut durch das erste Jahr des Alterseinkünftegesetzes: Im Jahr 2005 wurden mehr Beiträge eingenommen als je zuvor in einem Geschäftsjahr. Die gebuchten Bruttobeiträge wuchsen um 12,2 Prozent auf 12,2 (Vorjahr: 10,9) Milliarden Euro. 'Dieser hohe Anstieg übertrifft unsere eigenen Erwartungen', erklärte Maximilian Zimmerer, seit dem 1. Januar 2006 Vorstandsvorsitzender von Allianz Leben. Das Wachstum ist nach seiner Darstellung zum einen auf die vielen neuen Verträge des Jahres 2004 zurückzuführen, die erst 2005 in voller Höhe beitragswirksam wurden. Zusätzlich hätten hohe Einmalbeiträge in den zurückliegenden zwölf Monaten zu einem weiteren Schub geführt.
Im Neugeschäft ergab sich ein gemischtes Bild: Die Neubeiträge erreichten mit 3,6 Milliarden Euro nahezu das Rekordniveau des Vorjahres von 3,7 Milliarden Euro. Im Jahr 2004 hatten steuerliche Änderungen einen Boom beim Abschluss von Lebensversicherungen ausgelöst. Die damit verbundenen Vorzieheffekte wirkten sich bei den Verträgen gegen laufenden Beitrag aus, deren Neubeiträge einschließlich der Mehrbeiträge aus bestehenden Verträgen auf 0,7 (1,8) Milliarden Euro zurückgingen. Die Einmalbeiträge erhöhten sich auf 2,9 (1,9) Milliarden Euro.
Zimmerer betonte das überdurchschnittliche Abschneiden von Allianz Leben im Marktvergleich: Nach den Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verringerten sich die Neubeiträge der Branche 2005 um 23,0 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Allianz Leben verzeichnete lediglich einen Rückgang von 2,8 Prozent. Dementsprechend konnte der Marktanteil im Neugeschäft auf 23,3 (18,5) Prozent ausgebaut werden.
Firmenkundengeschäft gewinnt an Bedeutung
Während im Jahr 2004 wegen des bevorstehenden Alterseinkünftegesetzes vor allem das Privatkundengeschäft hohe Zuwächse verzeichnete, legte 2005 das Firmengeschäft deutlich zu. Die Neubeiträge stiegen in diesem Segment um 17,9 Prozent auf 1,6 (1,4) Milliarden Euro; der Anteil des Firmengeschäfts beträgt damit jetzt 46 (38) Prozent.
'Diese Entwicklung zeigt deutlich, wie hervorragend Allianz Leben aufgestellt ist', sagte Zimmerer: 'Selbst auf grundlegende Veränderungen in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können wir schnell reagieren und vorübergehende Rückgänge in einem Geschäftsbereich durch Zuwächse in anderen ausgleichen.'
So sei das starke Wachstum der Einmalbeiträge in der betrieblichen Altersversorgung insbesondere darauf zurückzuführen, dass Unternehmen zunehmend ihre Pensionsrückstellungen auslagerten. Auch das Geschäft mit der Rückdeckung von Arbeitszeitkonten sei positiv verlaufen.
Die betriebliche Altersversorgung ist nicht nur bei Allianz Leben zu einer festen Größe im Neugeschäft geworden: 'Insgesamt gab es in Deutschland eine Trendwende bei der betrieblichen Altersversorgung', hielt Michael Hessling fest, der im Allianz Leben-Vorstand für das Firmengeschäft verantwortlich ist. 'Gerade für untere Einkommensgruppen ist die Betriebsrente ein unverzichtbarer und vor allem finanziell machbarer Bestandteil der Altersvorsorge.'
In diesem Zusammenhang sprach sich Hessling für Sicherheit und Verlässlichkeit bei der Förderung aus: 'Nur so kann die betriebliche Altersversorgung ihre sozialpolitische Aufgabe weiter erfüllen und gerade für Arbeitnehmer mit niedrigen Einkommen eine vernünftige zusätzliche Altersvorsorge gewährleisten.'
Trendwende bei der Riester-Ren
Bei der staatlich geförderten Altersvorsorge gelang es Allianz Leben, den Negativ-Trend der Vorjahre umzukehren. Das Geschäft mit der Riester-Rente steigerte sich im Vergleich zu 2004 um das Siebenfache auf 203.000 (28.000) Neuverträge.
Eckhard Hütter, im Allianz Leben-Vorstand für Privatkunden verantwortlich, führte dies unter anderem auf die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen zurück, die seit 2005 für die Riester-Rente gelten. So müssen die Kunden ihre staatlichen Zulagen nur noch einmal beantragen und nicht mehr jährlich aufs Neue. Zudem können bei Rentenbeginn bis zu 30 Prozent des angesparten Kapitals auf einen Schlag ausgezahlt werden. 'Diese Verbesserungen haben einen Stimmungswandel eingeleitet. Die Riester-Rente ist wieder auf Erfolgskurs', erklärte Hütter.
Kapitalanlage für ein längeres Leben
Allianz Leben hat die Aktienquote nach Marktwerten von 14,3 auf 17,7 Prozent ausgebaut. Der Anstieg resultierte sowohl aus der positiven Entwicklung der bestehenden Aktienanlagen als auch aus Neuinvestitionen in Aktien und Aktienfonds. Zum Beispiel wurden die Investitionen in den Emerging Markets Osteuropa, Südamerika und Asien ausgebaut. Aufgrund der langfristigen Leistungsversprechen gegenüber ihren Kunden ist ein großer Teil des Portfolios von Allianz Leben festverzinslich angelegt: Ende 2005 belief sich dieser Anteil auf rund vier Fünftel der Kapitalanlagen.
Als Lebensversicherer könne Allianz Leben bei der Kapitalanlage die Effizienzvorteile einer kollektiven kapitalgedeckten Altersvorsorge nutzen: 'Die Beimischung von Aktien und die längeren Laufzeiten unserer Investitionen ermöglichen eine höhere Rendite, die bei einer individuellen Anlage bei gleichem Risiko nur schwer erzielt werden könnte', sagte Zimmerer. Die erfolgreiche Kapitalanlage ermöglichte es wie im Vorjahr, die Gesamtverzinsung für die Kunden von Allianz Leben mit 4,5 Prozent stabil zu halten. Diese liegt deutlich über der durchschnittlichen Gesamtverzinsung im Markt von 4,2 Prozent.
Zimmerer verwies bei der Vorstellung der Geschäftsentwicklung darauf, dass Allianz Leben 2005 zum ersten Mal den Schwerpunkt bei der Berichterstattung auf die Rechnungslegung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) lege. Im Geschäftsjahr 2005 betrug der Bruttoüberschuss 3,3 (3,0) Milliarden Euro. Vom Bruttoüberschuss wurden für die zukünftige Gewinnbeteiligung der Kunden 2,5 (2,3) Milliarden Euro der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zugeführt und 0,5 (0,5) Milliarden Euro als Direktgutschrift für die Kunden verwendet.
Insgesamt belief sich nach IFRS die Rückstellung für Beitragsrückerstattung auf 14,8 (10,9) Milliarden Euro. Das IFRS-Konzernergebnis nach Steuern und ohne Minderheitenanteile stieg auf 347,5 (266,1) Millionen Euro.
Zur Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr 2005 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 25. April 2006 vor, eine Dividende in Höhe von 30 (23) Euro je Aktie auszuschütten. 'Unsere gute Eigenmittelausstattung erlaubt es uns, den größten Teil des Jahresüberschusses auszuschütten', sagte Zimmerer.
Marktposition stärken und Komplexität abbauen
Die Versicherungsgesellschaften der Allianz in Deutschland (Allianz Versicherungs-AG, Allianz Lebensversicherungs-AG, Allianz Private Krankenversicherungs-AG) wurden 2005 unter einem Holdingdach, der Allianz Deutschland AG, zusammengefasst.
Ziel sei es, die Marktposition in Deutschland deutlich zu stärken. Durch mehr Kundenorientierung und Effizienz soll das Wachstum langfristig gesichert und ausgebaut werden. Dazu werden die Vertriebsorganisationen in einer eigenständigen Gesellschaft gebündelt und die Geschäftsprozesse modernisiert. Ferner wurde die bisher unterschiedliche regionale Struktur der Versicherungsgesellschaften jeweils durch vier einheitliche Vertriebs- und Dienstleistungsgebiete ersetzt.
Für Allianz Leben biete diese neue Struktur die Chance, die Wettbewerbsposition nachhaltig zu verbessern. 'Die Kernkompetenz von Allianz Leben wird weiterhin die Entwicklung und Vermarktung von Altersvorsorgeprodukten sein', betonte Zimmerer.
Zudem ist Allianz Leben verantwortlich für die Drittvertriebe, wozu insbesondere Makler gehören. 'Gerade über diesen Vertriebsweg konnten wir in den vergangenen Jahren hohe Zuwachsraten erzielen', erklärte Michael Hessling, der im Vorstand auch für den Maklervertrieb zuständig ist. Diesen Vertriebsweg weiter auszubauen und sein hohes Wachstumspotenzial für die Zukunft zu nutzen, sei Ziel der Fokussierung der Maklerbetreuung bei Allianz Leben.
Gleichzeitig gäbe es auch mit Blick auf die Kunden noch große Chancen, die mit der Neuaufstellung noch stärker genutzt werden könnten: Als Beispiel nannte Vorstandschef Zimmerer, dass von den rund 20 Millionen Allianz-Kunden deutschlandweit gerade acht Millionen einen Vertrag mit Allianz Leben hätten. 'Allein im Allianz-Konzern gibt es also ein Potenzial von zwölf Millionen Kunden, die noch keinen Vertrag bei uns haben', so Zimmerer. 'Hier wollen wir ansetzen, um mit einer umfassenden, spartenübergreifenden Beratung und Betreuung mehr Kunden gewinnen. Und daraus wollen wir Wachstum generieren.'
Bedeutung der Vorsorge wächst
Allianz Leben rechnet für die nächsten Jahre mit einer positiven Entwicklung: 'Wir werden mit unseren neuen Strukturen gestärkt im Wachstumsmarkt Altersvorsorge agieren', so Zimmerer. Nach seiner Darstellung wird die kapitalgedeckte, private Altersvorsorge immer wichtiger. Nach den Reformen der vergangenen Jahre werde das Rentenniveau bezogen auf das Bruttoeinkommen bis 2030 von 48 auf 40 Prozent sinken. Berücksichtige man zusätzlich Steuer und Sozialabgaben, steige die Versorgungslücke mindestens auf 13 Prozent. Ein 40-jähriger Angestellter müsse 25 Jahre lang 6,6 Prozent seines Bruttoeinkommens zur Deckung dieser Versorgungslücke anlegen.
Als Vorteile im Wettbewerb sieht Zimmerer die Finanzstärke von Allianz Leben, die Beratungskompetenz und die umfassende Produktpalette. Zu dieser gehören auch neue Angebote wie die Allianz IndexPolice: Diese ist eine Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag mit einer Mindestlaufzeit von 12 Jahren. Die Kapitalanlage erfolgt ausschließlich in ein Garantiezertifikat.
'Mit kapitalmarktnahen Produkten wie der IndexPolice sprechen wir Käuferschichten an, die auf Sicherheit setzen und gleichzeitig von den Renditechancen des Aktienmarktes profitieren wollen', betonte Produktvorstand Hütter. Das Produkt habe sich zum Verkaufsschlager entwickelt: 'In kürzester Zeit zeichneten unsere Kunden ein Volumen in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages.'
Auch 2006 positive Entwicklung erwartet
Zuversichtlich zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Zimmerer im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung 2006: 'Wir gehen davon aus, die Beitragseinnahmen in den nächsten Jahren weiter steigern zu können.' Davon sollte auch der Jahresüberschuss profitieren, sofern keine Ergebnisbelastungen aufgrund negativer Entwicklungen an den Kapitalmärkten eintreten.
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
Quelle: Pressrelations.de