Politik gegen Ärzte und Patienten geht weiter - Reform bringt nur mehr Bürokratie und Staatsmedizin
Geschrieben am 02-02-2007 |
Stuttgart (ots) - Der Ärzteverbund MEDI Deutschland lehnt die heute im Bundestag abgestimmte Gesundheitsreform klar ab. "Diese Reform bringt keineswegs mehr Eigenverantwortung, mehr Transparenz, mehr Freiheit oder mehr Wettbewerb, sondern statt dessen mehr Bürokratie und mehr staatliche Vorgaben", kritisiert der Vorsitzende Dr. Werner Baumgärtner. Die Reform bedeute für alle Beteiligten künftig mehr Staatsmedizin und Planwirtschaft.
"Mit der Verabschiedung der Reform werden die Auseinandersetzungen mit der Politik erst beginnen", kündigt der MEDI Vorsitzende an. Die Auswirkungen des Gesetzes würden die Praxen wirtschaftlich über den Gesundheitsfonds, die Öffnung dual-finanzierter Krankenhausambulanzen oder die medizinischen Versorgungszentren an Krankenhäusern treffen. "Dadurch wird zuerst die wohnortnahe fachärztliche Versorgung zerstört und später auch die hausärztliche", prognostiziert Baumgärtner. Bereits heute schon finden Ärzte immer schwerer Nachfolger für ihre Praxen - für Baumgärtner ein deutliches Zeichen dafür, dass die Rahmenbedingungen für die niedergelassenen Mediziner nicht stimmen. "Welcher Arzt kann denn schon die Existenz seiner Praxis sichern, wenn er fünf Euro für eine ärztliche Beratung und zehn Euro für einen Hausbesuch erhält? Und jetzt soll diese miserable Einzelvergütung in Pauschalen versenkt werden", empört sich Baumgärtner.
Auf der anderen Seite suggeriere die Politik den Versicherten, dass jedem in Deutschland die gleiche ärztliche Versorgung zustehe. "Tatsache bleibt aber, dass wir niedergelassenen Ärzte von der Großen Koalition nach wie vor Budgets auferlegt bekommen und dass dem Gesundheitssystem weiterhin Geld entzogen wird", so der MEDI Vorsitzende. Darüber hinaus finde nach wie vor eine Zuteilung von Leistungen und eine Rationierung in den Praxen statt. "Es kann doch nicht Aufgabe der Ärzte sein, den Patienten jeden Tag zu vermitteln, warum sie welche Behandlungen oder Arzneimittel bekommen oder nicht bekommen", so Baumgärtner.
Zudem sieht der MEDI Vorsitzende das Versprechen der Koalition, die ambulanten ärztlichen Leistungen künftig in Euro und Cent zu vergüten, ebenfalls nicht umgesetzt. "Festgeschriebene Pauschalen sind keine transparente Vergütung in Euro und Cent", stellt er klar, "wir fordern keine Pauschalen, sondern eine leistungsgerechte Vergütung auf der Basis eines festen Stundensatzes in Euro, wie das auch in anderen freien Berufen üblich ist."
Zuletzt kritisiert Baumgärtner das Erscheinen der Abgeordneten zur Abstimmung der Gesundheitsreform: "Es ist ein Armutszeugnis, wie wenige Abgeordnete sich daran beteiligt haben." Für ihn ist das ein Zeichen dafür, dass die meisten Bundestagsabgeordneten die Reform nach wie ablehnen.
Originaltext: MEDI Deutschland Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=61059 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_61059.rss2
Pressekontakt: Angelina Schütz Pressesprecherin MEDI Deutschland Tel. 0711/ 80 60 79 73
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