Regierung soll historische Chance zum Verbot von Streumunition nutzen - NGOs warnen vor Beteiligung am Einsatz von Streumunition in Afghanistan - Bund soll EADS drängen, auf Streumunition zu verzichte
Geschrieben am 13-02-2007 |
Berlin (ots) - Mit der "Oslo Conference on Cluster Munitions" startet die norwegische Regierung in der kommenden Woche (22.-23.2. 2007) eine neue Initiative zum Verbot von Streumunition. Die außerhalb der Vereinten Nationen angesiedelte Konferenz soll eine neue Basis für ein völkerrechtlich verbindliches Verbot von Streuwaffen bilden, so die Forderung deutscher Nichtregierungsorganisationen. Die im Aktionsbündnis Landmine.de zusammengeschlossenen Organisationen fordern, endlich konkrete und umfassende Maßnahmen zu beschließen, die das humanitäre Leid - bedingt durch den Einsatz von Streumunition - beenden.
Vor Beginn der Konferenz mahnt Thomas Gebauer von medico international einen Politikwechsel der Bundesregierung an. "Statt sich hinter technischen Parametern zu verstecken, sollte sich Deutschland auf der Osloer Konferenz von humanitären Gesichtpunkten leiten lassen und einen neuen 'Ottawa-Prozess' zum Verbot von Streumunition unterstützen, wie 1997 bei den Antipersonenminen", fordert Gebauer. Der Mitbegründer der Internationalen Kampagne für das Verbot von Antipersonenminen (ICBL) ruft die Bundesregierung auf, noch in 2007 eine Anschluss-Konferenz über ein Verbot von Streumunition zu veranstalten und damit den "Oslo-Prozess" weiter voranzutreiben.
Das Aktionsbündnis Landmine.de fordert die über 40 Teilnehmerstaaten auf, im Rahmen der Konferenz auch unilaterale Maßnahmen zu beschließen. "Bereits in Oslo", so Thomas Küchenmeister vom Aktionsbündnis Landmine.de, "sollte jeder Teilnehmerstaat die Weichen für ein nationales Moratorium zum Verbot von Streumunition stellen." Die Moratorien, die die Verwendung, Lagerung, Herstellung, Verbringung und Ausfuhr von Streumunition verbieten, sollten gelten, bis im Rahmen des Oslo-Prozesses ein umfassendes internationales Übereinkommen zum Verbot von Streumunition ausgehandelt ist. Aus aktuellem Anlass drängt Küchenmeister die Regierungen des Bundes und der Länder, ihre neu erworbene Beteiligung an dem Streumunitionsanbieter EADS zu nutzen und das Unternehmen zu drängen, auf das Geschäft mit Streumunition zu verzichten. Zudem warnt er die Bundesregierung davor, dass der Tornadoeinsatz in Afghanistan auch dazu dienen könnte, Ziele für den Einsatz von Streubomben zu ermitteln. In dem ohnehin von Blindgängern und Minen verseuchten Land, wurden bislang im Rahmen der "Operation Enduring Freedom" mindestens 250.000 Streumunitionen eingesetzt, deren Räumung immer noch andauert.
Eine weltweite Studie von Handicap International hat kürzlich die verheerenden humanitären Folgen von Streumunition eindeutig belegt. "98% der Opfer von Streumunition sind Zivilisten, davon 27% Kinder. Keine militärische Strategie kann das rechtfertigen" beklagt François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International. Das Bündnis ruft die Abgeordneten des Deutschen Bundestages dazu auf, einer Einladung des norwegischen Parlamentes zu folgen und damit die Bedeutung der Konferenz zu unterstreichen.
Originaltext: Aktionsbündnis Landmine.de Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54785 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54785.rss2
Pressekontakt: Thomas Küchenmeister, Leiter Aktionsbündnis Landmine.de, 030-32661681 / 0175 4964082
Thomas Gebauer Geschäftsführer medico international / Vorstand Aktionsbündnis Landmine.de, 069-699443830
François De Keersmaeker Handicap International Deutschland / Vorstand Aktionsbündnis Landmine.de 089 547606-14
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
53829
weitere Artikel:
- Gehb: Vaterschaftsanfechtung lebensnah regeln Berlin (ots) - Anlässlich des heutigen Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Verwertung von heimlichen Vaterschaftstests erklärt der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Jürgen Gehb MdB: Nach dem heutigen Urteil sollte der Gesetzgeber schnell zu einer neuen und lebensnahen Regelung der Vaterschaftsanfechtung schreiten und die derzeit unbefriedigende Situation für die betroffenen Männer ändern. Dabei sind die Anforderungen zur Einleitung eines Anfechtungsverfahrens hinsichtlich der Darlegungslast deutlich mehr...
- Aus Opfersicht nur schwer nachvollziehbar / WEISSER RING zur Diskussion um die Behandlung ehemaliger RAF-Terroristen Mainz (ots) - Die vorzeitige Freilassung der früheren Rädelsführerin der RAF, Brigitte Mohnhaupt, wie auch die Diskussion um eine Begnadigung des früheren RAF-Terroristen Christian Klar sind aus Opfersicht nur schwer nachvollziehbar, so der Sprecher der bundesweiten Opferschutzorganisation WEISSER RING, Helmut K. Rüster. Dass entsprechende Maßnahmen auch bei allerschwersten Verbrechen rechtsstaatlich legimitiert sein können, ist das eine. Fragwürdig werden sie, wenn sich die Täter wie man hört, der Mitwirkung bei der umfassenden Aufklärung mehr...
- Bundesregierung soll Klima schädliche Dienstwagenflotte komplett austauschen Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe veröffentlicht CO2-Ausstoß und Spritverbrauch der Dienstwagenflotte von Regierungsmitgliedern und kritisiert "öffentliches Schaufahren" gegen den Klimaschutz - Klimawandel verlangt "Neue Vorbildrolle der Politik"- Dienstwagenprivileg von bis zu 49% Steuersubvention für Klima schädliche gewerbliche Dienstwagen muss fallen 13. Februar 2007: Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) verlangt den Komplettaustausch der Dienstwagenflotte der Mitglieder der Bundesregierung gegen emissionsarme Fahrzeuge. Spätestens mehr...
- Bundesagentur für Arbeit und BRAVO starten ab 14. Februar 2007 Job-Attacke - Informationen rund um Ausbildung und Beruf Nürnberg (ots) - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) und Deutschlands auflagenstärkste Jugendzeitschrift BRAVO starten ab dem 14. Februar 2007 unter dem Titel "Job-Attacke" eine Infokampagne rund um Ausbildung und Beruf. Für die wöchentlich 1,55 Millionen jugendlichen Leser im Alter von 12-19 Jahren gibt es dann in jeder BRAVO-Ausgabe verständliche Tipps zu Bewerbungen, Vorstellungsgesprächen und Berufswahl. Die Berufsberatung ist der "Fitmacher für die Berufsausbildung". "Mit dieser Kooperation geht die Bundesagentur neue kommunikative mehr...
- Korrektur in Tabelle zur Meldung: Bundesregierung soll Klima schädliche Dienstwagenflotte komplett austauschen Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe veröffentlicht CO2-Ausstoß und Spritverbrauch der Dienstwagenflotte von Regierungsmitgliedern und kritisiert "öffentliches Schaufahren" gegen den Klimaschutz - Klimawandel verlangt "Neue Vorbildrolle der Politik"- Dienstwagenprivileg von bis zu 49% Steuersubvention für Klima schädliche gewerbliche Dienstwagen muss fallen 13. Februar 2007: Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) verlangt den Komplettaustausch der Dienstwagenflotte der Mitglieder der Bundesregierung gegen emissionsarme Fahrzeuge. Spätestens mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|