Lokale Bündnisse für Familie sorgen für mehr Kinderfreundlichkeit in Deutschland / 368 Lokale Bündnisse für Familie entwickeln vor Ort innovative Lösungen für in der UNICEF-Studie benannte Herausforde

Berlin (ots) - Die aktuelle UNICEF-Studie macht deutlich, dass
nach wie vor großer Handlungsbedarf in Sachen Kinderfreundlichkeit in
Deutschland besteht. Die vom Bundesfamilienministerium geschaffene
Initiative Lokale Bündnisse für Familie geht dabei mit gutem Beispiel
voran. Mit ihrem Ansatz, vor Ort tragfähige Netzwerke starker Partner
zu gründen, die sich praktisch für mehr Familienfreundlichkeit
einsetzen, schaffen die Bündnisse konkrete Lösungen für die in der
Studie aufgezeigten Defizite.

Vor allem bei der Kinderbetreuung entwickeln die Lokalen Bündnisse
kreative und flexible Angebote, die auf die Bedürfnisse von Familien
zugeschnitten sind. So sorgen etwa im Aachener Bündnis
Fa-milienpatenschaften für Entlastung. Die Patenschaften sind
langfristig angelegt, die Paten werden im Vorfeld geschult und die
Betreuung professionell begleitet. "Die Lokalen Bündnisse für Familie
sind ein Erfolgsmodell. An rund 370 Standorten steht das Thema
Kinder- und Familienfreundlichkeit in vielen Kommunen, bei
Unternehmen, Trägern und Vereinen ganz oben auf der Agenda. Der
Ideenreichtum und die Umsetzungsstärke der Akteure sind
beeindruckend. Die Studie wird dem bereits beachtlichen Engagement
sicher zu weiterer Dynamik verhelfen", so Dr. Jan Schröder, Leiter
des Servicebüros der Initiative Lokale Bündnisse für Familie.

Lokale Bündnisse schaffen konkrete Lösungen

Im Felsberger Lokalen Bündnis für Familie schlossen sich die
Stadt, der Kreis, eine örtliche Schule, Unternehmen und ein
gemeinnütziger Verein zusammen und gründeten das "Soziale
Dienstleistungszentrum". Dies sorgt unter anderem für eine
verlässliche Nachmittagsbetreuung für Schülerinnen und Schüler. Die
Kombination aus Mittagessen, Hausaufgabenhilfe und Freizeitangebot
kommt an. Auch Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder aus
benachteiligten Familien nehmen an der Hausaufgabenhilfe teil.

Im Lokalen Bündnis in Pforzheim haben die Bündnisakteure gemeinsam
mit dem Kinderschutzbund einen Babysitterdienst und eine
Notfallbetreuung eingerichtet. So wird eine flexible und problemlose
Kurzzeitbetreuung möglich, die Familien in Stresssituationen
entlastet. Eine Tagesmutter kann innerhalb von 30 Minuten vor Ort
sein und betreut ein Kind auf Wunsch rund um die Uhr und sogar über
Nacht - auch am Wochenende. Darüber hinaus wurde ein
Familieninformationszentrum geschaffen. Hier können Eltern sich
informieren, beraten lassen und auch eine stundenweise
Kinderbetreuung in Anspruch nehmen.

Dies sind exemplarische Bespiele für eine Vielzahl von Angeboten,
die aus der Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner aus allen
gesellschaftlichen Gruppen in den Lokalen Bündnissen für Familie
entstehen. Die Bündnisse sind deshalb ein wichtiger Lösungsmotor für
eine nachhaltige Entwicklung hin zu mehr Familien- und
Kinderfreundlichkeit in Deutschland.

Hintergrund

Die Initiative Lokale Bündnisse für Familie wurde Anfang 2004 vom
Bundesfamilienministerium ins Leben gerufen. Ein Lokales Bündnis für
Familie ist der Zusammenschluss verschiedener gesellschaftlicher
Gruppen mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien
vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und vor allem Eltern
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. 368 Bündnisse
sind in der Initiative bereits aktiv, über 260 weitere
Bündnisgründungen sind in Vorbereitung (Stand: 09.02.07). In den
Kreisen, Städten und Gemeinden mit einem Lokalen Bündnis leben über
38 Millionen Menschen. Die Initiative wird aus Mitteln des
Bundesfamilienministeriums und des Europäischen Sozialfonds
finan-ziert.

Originaltext: Lokale Bündnisse für Familie
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