Lausitzer Rundschau: Modellprojekte zur legalen Abgabe von Heroin: Alternative für die Zukunft
Geschrieben am 18-02-2007 |
Cottbus (ots) - Ärzte mit der Zulassung für die Behandlung von Patienten mit der Ersatzdroge Methadon bekommen in Brandenburg und Sachsen immer mehr zu tun. In beiden Ländern steigt die Zahl der Suchtkranken, die vom Methadon-Angebot Gebrauch machen sprunghaft. Das ist erschreckend. Der Hinweis aus den Sozialministerien auf die nicht weiter steigende Zahl von Drogenabhängigen und -toten hat dabei nichts Tröstliches. Denn oft sind erst die Spätfolgen der Heroinsucht tödlich - ein Umstand, den die Statistiken nicht berücksichtigen. Und dass die Zahl der Konsumenten harter Drogen in Brandenburg und Sachsen nicht noch weiter steigt, ist angesichts der stark schrumpfenden Bevölkerungszahl ebenfalls keine beruhigende Meldung. Beide Länder kommen an den Erfahrungswerten nicht vorbei: Nur ein Drittel der Heroinabhängigen schafft den Ausstieg, ein Drittel stirbt und ein Drittel fristet ein Dasein als Schwerstabhängiger. Um dieses letzte Drittel geht es in dem Projekt eines Hamburger Suchtforschungszentrums, das in sieben westdeutschen Städten gute Ergebnisse erzielt hat und deshalb jetzt weitergeführt werden soll: Legal und unter ärztlicher Aufsicht bekommen langjährige Suchtkranke Heroin. Zeitversetzt wuchs diese Klientel nach der Wende auch in den neuen Ländern heran. Deshalb wäre Städten wie Dresden, Leipzig oder Cottbus geholfen, wenn künftig auch sie auf diese Weise Suchtkranke von der Straße bekommen könnten, die mit Methadon nicht mehr aufzufangen sind und in die Beschaffungskriminalität abzugleiten drohen. Der entwürdigende Tod eines 22-jährigen Heroinkonsumenten in einer Cottbuser Schnellimbiss-Toilette im November vergangenen Jahres war mehr als ein warnendes Beispiel.
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