Lausitzer Rundschau: Zur Debatte um den Klimaschutz: Trügerische Sicherheit
Geschrieben am 22-02-2007 |
Cottbus (ots) - Mit dem Klima verhält es sich ungefähr so wie mit dem Rauchen: Wer eine Zigarette inhaliert, fällt davon nicht sofort tot um. Es ist sogar möglich, über Jahre mehrere Päckchen täglich zu konsumieren, ohne unerträgliche körperliche Beeinträchtigungen zu spüren. Eine Tatsache, die manchen Nikotinabhängigen zu der Überzeugung bringen mag, all die Warnungen vor den Gefahren des Tabaks seien nichts weiter als Panikmache. Bis dann der Körper eines Tages doch nicht mehr die Kraft hat, sich gegen die schleichende Vergiftung zu wehren. Chronische Bronchitis. Arteriosklerose. Raucherbein. Lungenkrebs. Exitus. Es ist diese jahrzentelange Verzögerung zwischen Ursache und Wirkung, die auch in Sachen Klimawandel dazu verführt hat, sich in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Schließlich hat der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen seit den 70er Jahren zwar um mehr als 50 Prozent zugenommen. Doch hat er bis zum heutigen Tag kaum Folgen gehabt, die wir hierzulande am eigenen Leib schmerzhaft zu spüren bekommen - abgesehen von einigen Wetterkapriolen, deren direkter Zusammenhang mit dem Klimawandel nicht nachweisbar ist. Aus diesem Zusammenhang erklärt sich, dass umweltpolitische Themen in den vergangenen Jahren wenig Konjunktur hatten und dass jene, die unermüdlich vor den Folgen der zunehmenden Erderwärmung warnten, als Untergangspropheten belächelt wurden. So schlimm werde es schon nicht kommen, war die vorherrschende Meinung - an der sich nicht zuletzt die deutschen Automobilkonzerne orientierten, die sich nun gefallen lassen müssen, dass Politiker wie die Grüne Renate Künast die Bevölkerung zum Kauf umweltfreundlicher japanischer Autos auffordern. Mit der Vorlage von Teil eins des UN-Klimaberichts vor wenigen Wochen und den nun durchgesickerten Auszügen aus Teil drei ist jenes Gefühl der Sicherheit massiv und nachhaltig erschüttert worden. Es steht fest: Der Klimawandel ist Realität, und die Menschheit hat nur noch wenig Zeit seine Auswirkungen so zu lindern, dass aus dem Wandel keine Katastrophe wird. Dass diese späte Einsicht weit reichende Folgen haben muss, auch und gerade für eine Energieregion wie die Lausitz, zeigt sich schon aus den erregten Debatten der vergangenen Tage - von der Kfz-Steuer über das Braunkohleprivileg bis hin zu einem möglichen Verbot von Glühbirnen. Um zum Bild vom Raucher zurückzukehren: Wir befinden uns gerade in der Phase der Erkenntnis, dass das, was wir tun, schädlich für uns ist. Wir können jetzt ein paar Zigaretten weniger rauchen. Oder dem Tabak radikal entsagen. Nur auf eines können wir uns nicht verlassen: Dass die Sache schon ein gutes Ende nehmen wird, egal wie wir uns entscheiden.
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