Unionsdominierter Bundesrat will Käfigverbot kippen / VIER PFOTEN: Die Politik lässt sich vor den Karren von Hühnerbaronen und Bauernverband spannen
Geschrieben am 30-03-2006 |
Hamburg (ots) - Gestern hat der Agrarausschuss des Bundesrates einen Änderungsantrag zur Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung akzeptiert. Nun droht das ab dem 1. Januar 2007 geltende Verbot der Käfighaltung von Legehennen zu kippen. "Mit heuchlerischen und irreführenden Bezeichnungen wie Kleinvoliere und Gruppenhaltung werden Verbraucher und Politiker vom Bauernverband und Geflügelzüchtern getäuscht. Tatsache ist: Es geht um die Fortsetzung der Käfighaltung von Legehennen in Deutschland", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz.
Folgt der Bundesrat am 7. April 2006 in seiner Entscheidung der Vorlage des Agrarausschusses, was zu befürchten ist, missachtet er damit den Willen von 80 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung, die die tierquälerische Käfighaltung von Legehennen kategorisch ablehnt. Denn Eier aus Freiland- und Bodenhaltung bestimmen inzwischen den Schaleneiermarkt, nachdem sogar namhafte Discounter das Käfigei aus ihren Regalen verbannt haben. Nur wird diese Nachfrage bisher nicht von deutschen Erzeugern befriedigt.
Der Großteil der Eier aus alternativen Haltungssystemen muss aus den Niederlanden importiert werden. "Mit ihrem krampfhaften Festhalten an der Käfighaltung von Legehennen haben die deutsche Geflügelindustrie und der deutsche Bauerverband nicht nur eine marktwirtschaftliche Entwicklung verschlafen, sondern auch die Schaffung tausender von Arbeitsplätzen verpasst", so Wartenberg.
Die von Bauernverband und Geflügelindustrie favorisierten Käfigsysteme erfüllen nur minimalste Tierschutzstandards. Nach Aussage vieler Wissenschaftler ist in modifizierten ausgestalteten Käfigen kein verhaltensgerechtes Scharren und Sandbaden möglich. Eine geschützte Eiablage ist nur eingeschränkt und Aufflattern überhaupt nicht möglich. "Damit sind diese Haltungssysteme nicht mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1999 konform. Dieses fordert die verhaltensgerechte Unterbringung von Hennen und bezeichnet die Batterie-Käfighaltung von Legehennen eindeutig als tierquälerisch", sagt Wartenberg.
Originaltext: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17477 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17477.rss2
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Markus Pfeuffer, Dipl. Agrarbiologe 040/399 249-50 oder 0160/90559482
Beate Schüler, Pressesprecherin, Tel.: 040/399 249-66 E-Mail: BeateSchueler@vier-pfoten.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
5567
weitere Artikel:
- Bosbach/Baumann: Petitionswesen bei der Union in guten Händen Berlin (ots) - Zum Abschluss ihrer Klausurtagung erklären die Abgeordneten der Arbeitsgruppe Petitionen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter Vorsitz von Günter Baumann MdB: Die Arbeitsgruppe Petitionen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter Vorsitz von Günter Baumann MdB hat am 29. März 2006 ihre Klausurtagung durchgeführt. Im Vordergrund der Beratung mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Bosbach MdB standen Fragen des Umgangs mit Bitten und Beschwerden, die an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages herangetragen mehr...
- Petra Pau: Sicherheits-WM mit unappetitlichem Beigeschmack Berlin (ots) - Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat die Speicherung der Personalausweisnummern auf WM-Tickets kritisiert. Dazu erklärt Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. und Mitglied im Innenausschuss: Es geht nicht nur um die Personalausweisnummern. Die ganze Fußball-WM ist eine Sicherheits-WM mit einem ausgemachten Verlierer: dem Datenschutz. Wer Tickets begehrt, wer Stadien besuchen oder wer der WM zu Diensten sein will, wird erfasst, durchleuchtet, gespeichert. Dabei geht es um Millionen mehr...
- Weit mehr Gewaltopfer in Nord-Uganda als im Irak Berlin (ots) - Der Gewalt im Norden Ugandas fallen drei mal mehr Menschen zum Opfer als im Irak, so ein heute veröffentlichter Bericht eines Bündnisses von 50 zivilgesellschaftlichen Organisationen (Civil Society Organizations for Peace in Northern Uganda - CSOPNU), dem sich u. a. Oxfam International, Care International, Norwegian Refugee Council, Save the Children, International Rescue Committee sowie ugandische nationale und lokale Organisationen angeschlossen haben. Der Bericht erscheint zum Zeitpunkt des Besuchs des UN-Verantwortlichen für mehr...
- Oskar Lafontaine: Regierung Merkel versagt vor Zukunftsaufgabe Berufsausbildung Berlin (ots) - Zur Situation in der Berufsausbildung zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 2006/2006 erklärt der Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE., Oskar Lafontaine: Schon die Ausbildungsplatzstatistik des vergangenen Jahres hatte gezeigt, dass der Ausbildungspakt gescheitert ist. Dennoch hält die Bundesregierung daran fest und ist so mitverantwortlich dafür, dass Zehntausende Jugendliche ohne Ausbildungsplatz bleiben. Die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt hat sich aktuell noch weiter verschlechtert, wie die Halbzeitbilanz mehr...
- Zahlreiche Steuerfragen in der Integrierten Versorgung noch ungelöst / DGIV veranstaltet steuerrechtlichen Praxisworkshop Berlin (ots) - Fragen der Besteuerung und des Steuerrechts stellen die Integrierte Versorgung und ihre Akteure nach wie vor vor erhebliche Probleme. Dies belegen die Erfahrungen aus einem von mehr als 40 Teilnehmern besuchten Praxisworkshop, zu dem die Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung (DGIV) am 29. März 2006 eingeladen hatte. Der DGIV-Vorstand sieht sich von dieser Resonanz in seiner Zielsetzung bestätigt, die schwierige steuerliche Handhabung der Leistungen in integrierten Versorgungsmodellen weiter zu diskutieren. "Es war klar, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|