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Joachim Fuchsberger im Interview: Sieben Fragen zum Achtzigsten

Geschrieben am 27-02-2007

München (ots) - Am Sonntag, 11. März 2007, wird der Schauspieler,
Fernseh-Moderator und Autor Joachim Fuchsberger 80 Jahre alt. Rund um
den Geburtstag werden eine ganze Reihe von Spielfilmen und Porträts
im Ersten und im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Höhepunkt der
Fuchsberger-Hommage ist das 90-Minuten-Show-Special für und mit dem
Jubilar sowie mit Jochen Busse, Titel: "Ein Leben wie im Flug", am
Donnerstag, 15. März 2007, um 20.15 Uhr vom BR im Ersten.

Im Bayerischen Fernsehen wird der Jubilar bereits am Samstag, 10.
März 2007 ab 20.15 Uhr mit einer ganzen Reihe von Filmen gewürdigt,
darunter um 20.15 Uhr mit dem Porträt "Köpfe in Bayern: "Blacky
Fuchsberger - Pendler zwischen den Welten" und um 22.35 Uhr mit dem
Dokumentarfilm "Joachim Fuchsberger erzählt".

Nach den Dreharbeiten zur Sendung "Ein Leben wie im Flug" gab
Joachim Fuchsberger ein Geburtstags-Interview und beantwortete
"Sieben Fragen zum Achtzigsten":

1. Am 11. März werden Sie 80 Jahre alt - was wünscht sich, worauf
freut sich Joachim Fuchsberger an diesem Tag?

Zum Achtzigsten wünsche ich mir, dass der Tag halbwegs normal
verläuft. Dass vieles, von dem ich fürchte, dass es stattfindet,
nicht passiert. Worauf ich mich freue, ist, dass ich an diesem Tag,
wie an jedem anderen, morgens aufwache und meine Gundel - meine Frau
- liegt neben mir.

Nein... ich bin rundherum zufrieden. Was ich mir wirklich wünsche,
ist, dass ich im Kopf klar bleibe, dass mein Gehirn weiter
funktioniert. Und dass mir - ja, das ist vielleicht der oberste
Wunsch, den ich habe, seit ich klein war - dass mir meine
Unabhängigkeit erhalten bleibt. Außer der Abhängigkeit von meiner
Frau, die ich zur Gänze akzeptiert habe, dulde ich keine Abhängigkeit
von irgend etwas, auch nicht von Maschinen, die mich am Leben
erhalten.

Meine Unabhängigkeit zu bewahren ist das, was ich mir am meisten
wünsche. Dass ich selber bestimmen kann, was ich mache und was ich
nicht mache.

2. Was bedeutet Alter für Sie?

Kurz vor meinem letzten Abflug (von Sydney nach München; die Red.)
hat mir mein australischer Arzt gesagt: "You better be careful, we
are running out of spare parts". Wir haben keine Ersatzteile mehr für
Dich. Manchmal komme ich mir vor, wie der
'Sechs-Millionen-Dollar-Mann'.

Zum Alter fällt mir noch ein Zitat von Peter Ustinov ein. Übrigens
ein Mensch, den ich immer sehr verehrt habe - wir wurden Freunde. Bei
unserem letzten Gespräch, vielleicht zwei Monate vor seinem Tod, hat
er zu mir gesagt: "Blacky, you never forget: We old men are really
dangerous, because we are not anymore afraid of the future." Frei
übersetzt: Wir können sagen was wir wollen, wer will uns denn dafür
noch bestrafen? Und das ist wirklich wahr. Das ist das schönste
Gefühl, das man haben kann.

3. Während andere Zeitgenossen bereits mit 50 auf ihr Leben zurück
blicken, schreiben Sie erst heute, mit achtzig Jahren, Ihre
Memoi-ren...

Ich habe meine Autobiografie beendet und sie wird irgendwann in
diesem Jahr, voraussichtlich im Herbst 2007, erscheinen. Der Titel
dieser Autobiografie lautet "Denn Erstens kommt es anders...", weil
mein ganzes Leben aus Plänen bestand, die sich nicht erfüllt haben.
Es kam immer etwas völlig anderes daher. Deswegen bin ich durch
vierzehn Berufe gegangen. Es war immer alles anders als ich
eigent-lich dachte.

4. Sie haben maßgeblich die deutsche Fernsehunterhaltung geprägt.
Wie definieren Sie dabei Ihre eigene Rolle?

Ich habe mich nie als Showman gesehen, eigentlich mehr als ein
unterhaltender Journalist. Ich habe weder je gesungen noch getanzt,
noch sonst was. Das gehört eigentlich für meine Begriffe zu einem
Showmaster. Ideale Showmaster oder Entertainer waren für mich Peter
Alexander und Rudi Carrell. Die waren ein Musterbeispiel, konnten
alles: singen, tanzen, Späße machen. Das war ich ja nie. Ich habe mir
immer vorbehalten, ein seriöser Schauspieler zu sein, wollte, dass
man mir vielleicht irgendwann einmal noch Rollen abnimmt.

5. Das Erste würdigt Sie am 15. März 2007 mit einem
90-Minuten-Special. "Ein Leben wie im Flug" wird auf Ihren
persönlichen Wunsch hin keine typische Geburtstagsshow. Warum nicht?

Ich mag diese Abfeierei nicht, dieses Getue, dass man sich nie
gese-hen hat, dieses 'Ach, Du bist auch da...'. Während die sich da
gegenseitig umarmen und ihrer Liebe versichern, hat man längst tolle
Geschichten erzählt. Das wollte ich! Ich habe ja alle berühmten Gäste
aus der ganzen Welt bei mir gehabt. Deswegen ist es doch viel
interessanter, sie in der Funktion zu zeigen, die sie bei mir hatten.

In diesem Special wollte ich nicht mit einer Boeing 747, wie es
ursprünglich geplant war, durch mein Leben fliegen, sondern lieber
mit ner ollen JU. Einer, die beinahe so alt ist wie ich, mit der ich
geflogen und aus der ich schon als Fallschirmspringer gesprungen bin.

Das hat für mich einen Sinn gemacht. Und das ist auch nicht so
prätentiös. Die JU 52 ist ein Flugzeug, das zu mir passt. Die sieht
genauso verwellt aus wie ich im Gesicht, aber sie fliegt immer noch,
genauso wie ich. Und genauso wollte ich anfangen. Das habe ich meiner
Redaktion gesagt und deren Reaktion war gleich "Ja, toll. Das machen
wir!"

6. Was passiert in der Show?

Ich fliege mit meinem Co-Piloten - gespielt von Jochen Busse - in
einer echten JU 52. Durch das Cockpit-Fenster sehe ich meine Gäste
auf mich zufliegen.

Da habe ich Sachen gesehen in Ausschnitten, da hält man die Luft
an. Zum Beispiel die Pressekonferenz mit meiner Rücktrittserklärung.
Oder wie ich Menschen in meiner Show "Auf los geht's los" beleidige -
das erinnert mich irgendwie an "Elefantentanzschule". Es ist alles
drin, was ich da getrieben habe und es ist höchst amüsant zu sehen.
Es ist ein Geschichtsbuch aus 50 Jahren Fernsehen und Film.

7. Mit Achtzig spielen Sie eine Hauptrolle in dem Edgar
Wallace-Remake "Neues vom Wixxer"...

Ja, und es dürfte sicherlich nicht die letzte gewesen sein, wenn
es nach dem Willen eines deutschen Journalisten ginge, der nach einer
Pressevorführung vor wenigen Tagen aufstand und sagte: "Chapeau, der
Film ist wirklich großartig. Wie wird der dritte Teil?" Der wollte
also von unserem Film schon gar nichts mehr wissen, sondern gleich,
wie der nächste Film wird. Und - ehrlich gesagt - auf den freu ich
mich, ja, weil alle Beteiligten mir schon angeboten haben, wieder
dabei zu sein. Wenn die Rolle passt, wenn die Rolle gut ist, wenn sie
vor allem so gut ist wie die letzte in "Neues vom Wixxer" - der Film
startet übrigens am 15. März in den deutschen Kinos - dann mache ich
es. Wenn sie es nicht ist, dann mach' ich es eben nicht.

*****

Eine Broschüre zu allen Fernsehsendungen, die zum Geburtstag von
und mit Joachim Fuchsberger im Ersten und im Bayerischen Fernsehen
ausgestrahlt werden sowie eine Biografie über Joachim Fuchsberger
wurde an die Presse verschickt und steht unter
www.br-online.de/pressestelle als "Spezial" im Internet.

Fotos zum 80. Geburtstag von Joachim Fuchsberger und aktuelle
Fotos Joachim Fuchsberger / Jochen Busse in der JU 52 sind für die
Medien abrufbar unter www.br-bildarchiv.de und www.ard-foto.de

Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7560
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7560.rss2

Pressekontakt:
Josy Henkel, Telefon 089/5900-2108, Fax 089/5900-1388, Email
josy.henkel@brnet.de und Walther Kahl, KC Communica-tions, Telefon
02227 / 921060, kc@vnet.de


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