Mitteldeutsche Zeitung: Familienförderung / Sozialexperte Borchert geißelt Versäumnisse der Großen Koalition
Geschrieben am 06-03-2007 |
Halle (ots) - Der Familienexperte Jürgen Borchert hat die Familienpolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. "Die augenblickliche Debatte verdeckt die schweren familienpolitischen Versäumnisse der Großen Koalition", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Denn die Probleme werden immer gravierender (...) Deutsche Arbeitnehmer haben die höchste Abgabenlast der 30 führenden Industrienationen zu verkraften. Darunter leiden ganz besonders die Familien. Eine Facharbeiterfamilie mit zwei oder mehr Kindern und Durchschnittsverdienst kann das Existenzminimum durch Arbeit nicht mehr decken. Daraus resultiert die erschreckende Tatsache, dass 50 Prozent der Kinder in armutsgefährdeten Familien aufwachsen." Der Jurist erklärte weiter: "Seit vielen Jahren werden im Familienministerium immer neue Diskussionen entfacht. Unterdessen bringt die praktische Politik permanent weitere Verschlechterungen. Beispiel: Anfang 2006 traten familienpolitische Verschlechterungen von 10,8 Milliarden Euro ein; alle Welt debattierte aber nur über das Elterngeld, das Kosten von 1,5 Milliarden Euro verursacht. Unterm Strich wurden den Familien neun Milliarden Euro genommen. 2007 wird nun die Krippen-Diskussion entfacht; zugleich erleben Familien durch die Mehrwertsteuererhöhung und die Kürzung des Kindergeldes für ältere Kinder weitere Belastungen von cirka 15 Milliarden Euro. Wir führen Alibidebatten. Um die echten Herausforderungen macht die Politik einen großen Bogen." Borchert ist Richter am hessischen Landessozialgericht in Darmstadt und seit Jahrzehnten in der Familienpolitik engagiert.
Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Mitteldeutsche Zeitung Chefredakteur Jörg Biallas Telefon: 0345/565-4025
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
57538
weitere Artikel:
- Börnsen: Ein Denkmal zu Freiheit und Einheit erfordert das ganze Parlament Berlin (ots) - Anlässlich der erneuten Diskussion um die Errichtung eines Freiheits- und Einheitsdenkmals in Berlin und nach einem Treffen der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB: Ja, die Zeit ist reif für eine gemeinsame und offensive parlamentarische Begleitung um die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an Freiheit und Einheit. Berlin, die Bundeshauptstadt, wäre der angemessene Standort mehr...
- Rosemarie Hein: Eiertanz von SPD und Union in der Kinderbetreuung Berlin (ots) - Zu den Ergebnissen der gestrigen Beratung des Koalitionsausschusses erklärt das Mitglied des Parteivorstandes Rosemarie Hein: "Außer Spesen nichts gewesen" - das ist auf den Punkt gebracht das Ergebnis der Beratung des Koalitionsausschusses auch zum Thema Kinderbetreuung. Offensichtlich versucht die große Koalition, den Vorstoß der Familienministerin mit Eleganz zu beerdigen. SPD und Union konnten sich nicht einigen und üben sich im Eiertanz. Jetzt soll der Ausbau der Kinderbetreuung davon abhängig gemacht werden, wie mehr...
- Drastischer Anstieg bei Zulassung von "mautfreien" Lastkraftwagen Bündnis: "Schnellstens Maut für alle Lkw ab 7,5 Tonnen" Berlin (ots) - Berlin. Eigentlich sollte die Lkw-Maut helfen, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Nun ist es amtlich: Die 12-Tonnen-Gewichtsgrenze führt teilweise sogar zu mehr Lkw-Verkehr auf Deutschlands Straßen. Der Grund: Immer mehr Spediteure entscheiden sich für Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht unter 12 Tonnen, also für "mautfreie" Lkw. Die 2005 eingeführte LKW-Maut gilt nur für schwere Lkw ab 12 Tonnen. "Was vorher in einem einzigen Lkw transportiert worden ist, wird durch die 12-Tonnen-Maut-Grenze mehr...
- Wolfgang Gehrcke: Nein zum Tornado-Einsatz! Berlin (ots) - Heute hat die NATO mit ihrer so genannten Frühjahrsoffensive gegen die Taliban im Süden Afghanistans begonnen. Dazu erklärt Wolfgang Gehrcke, außenpolitischer Sprecher des Parteivorstandes: Die Entscheidung des Deutschen Bundestages, für den "Anti-Terror-Krieg" in Afghanistan Tornado-Flugzeuge zur Verfügung zu stellen, fällt zusammen mit dem Beginn der NATO-Frühjahrsoffensive. Statt auf Wiederaufbau, kulturelle Toleranz und Demokratie zu setzen, obsiegt unter Führung der USA erneut die Gewalt. Die ersten zivilen Opfer mehr...
- Nach Placanica-Urteil des EuGH: Lottoverband fordert getrennte Staatsverträge Berlin (ots) - Das heute Morgen verkündete Urteil des Europäischen Gerichtshofes im Fall "Placanica" macht den geplanten deutschen Glücksspielsstaatsvertrag zur Makulatur. "Die Länder müssen sich endlich ernsthaft mit dem dualen Staatsvertragssystem auseinandersetzen," fordert Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbandes. Danach würde das Sportwettenrecht wie vom Bundesverfassungsgericht gefordert neu geregelt; bei Lotto und Lotterien bliebe es dagegen beim Lotteriestaatsvertrag von 2004: "Der geltende Staatsvertrag bietet ausreichende mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|