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Kreditwirtschaft: Gesetzliche Vorgaben treiben Risikomanagement voran

Geschrieben am 06-03-2007

Hamburg (ots) - Aufsichtsrechtliche Vorgaben sind die wesentlichen
Triebfedern für Fortschritte im Risikomanagement der Banken. 86
Prozent der Fach- und Führungskräfte aus dem Kreditwesen sehen in
der Umsetzung von Gesetzesvorhaben die entscheidende Kraft für
Innovationen. Neben den EU-rechtlichen Vorgaben aus Basel II, die
beispielsweise für bankaufsichtsrechtliche Überprüfungsprozesse hohe
Anforderungen an das Risikomanagement stellen, haben auch Regelungen
aus dem internationalen Anlegerschutz gewichtige Auswirkungen.
Infolge von Bilanzskandalen müssen beispielsweise nach Vorgaben des
Sarbanes-Oxley Act Unternehmensprozesse beschrieben werden. Ziel ist
es, das Vertrauen der Anleger in die Richtigkeit der veröffentlichten
Finanzdaten von Unternehmen wiederherzustellen. Interne
Notwendigkeiten werden dagegen nur von 55 Prozent der
Finanzdienstleister als wesentliche Ursache für die wachsende
Bedeutung von Risikostrategien genannt. Vor allem im Zuge der
Umsetzung bankaufsichtsrechtlicher Überprüfungsprozesse entstehen
moderne Risikomanagement- und Steuerungssysteme, wodurch künftig die
Gefahren in und außerhalb der Unternehmen besser kontrolliert und
gesteuert werden können. Zu diesen Ergebnissen kommt die
Potenzialanalyse Risikomanagement, die im Auftrag von Steria Mummert
Consulting in Kooperation mit Banken+Partner und dem Lehrstuhl
Bankwesen der Universität Leipzig durchgeführt wurde.

Das Risikomanagement ist bei den deutschen Kreditinstituten
bereits fest etabliert: 87 Prozent verfügen über eine hauseigene
Risikostrategie, die den externen und internen Anforderungen gerecht
wird. Das Potenzial sehen die Vorstände deutscher Banken dennoch
nicht ausgeschöpft. Demnach wird in allen Bereichen der
Risikosteuerungsstrategie ein Bedeutungszuwachs prognostiziert. Auf
einer Skala von eins bis sieben steigt die durchschnittliche Relevanz
der Risikostrategie von aktuell 4,45 auf 5,55 Zähler . Dazu gehört
beispielsweise die Risikoabwälzung auf Marktpartner durch Outsourcing
oder die Risikovermeidung durch Aufgabe von Geschäftsfeldern. Stärker
als geschäftsstrategische Überlegungen tragen aber gesetzliche
Vorgaben zum Bedeutungszuwachs des Risikomanagements bei.

Eine große Herausforderung für die Banken stellen die per 1.
Januar 2007 in Deutschland gültigen Mindestanforderungen an das
Risikomanagement (MaRisk) dar. Die MaRisk setzen die
bankaufsichtlichen Überprüfungsprozesse für die in Basel II
geregelten Eigenkapitalvorschriften in deutsches Recht um. Als
verbindliche Vorgabe müssen die MaRisk von den Kreditinstituten
realisiert werden. Neu sind beispielsweise die Regelungen zu den
operationellen Risiken, Zinsänderungsrisiken auf Gesamtinstitutsebene
und Liquiditätsrisiken. Hinzu kommen Empfehlungen zum Aufbau eines
Gesamtbanksteuerungssystems und zur der Ausgestaltung des
Risikocontrollings und Risikosteuerungssystems.

Interne Notwendigkeiten, wie die frühe Belastung durch
Ausfallrisiken bei Vertragsabschlüssen, sowie sinkende Margen stufen
55 Prozent der Entscheider als wesentliche Ursache dafür ein, dass
das Risikomanagement zunehmend an Bedeutung in den Häusern gewinnt.
Ähnlich wird die Bedeutung der Marktveränderungen eingeschätzt. Die
durch Globalisierung steigende Zahl der Wettbewerber ist in diesem
Zusammenhang für 51 Prozent von exponierter Bedeutung.

Als weniger relevant für den Bedeutungszuwachs des
Risikomanagements bewerten die Finanzinstitute das Ziel, ihre
Eigenkapitalrentabilität zu maximieren. Auch der Generationswechsel
in der Informationstechnologie, wie beispielsweise eine Anpassung der
Kernbanksysteme, wirkt sich vergleichsweise gering auf das
strategische Risikomanagement aus. Während 37 Prozent die Ursache
für den Bedeutungszuwachs in der Eigenkapitalmaximierung erkennen,
erachten nur 29 Prozent die IT-gestützte Sammlung, Auswertung und
Steuerung von Risiken für ausschlaggebend.

Hintergrundinformationen
Die Potenzialanalyse Risikomanagement stellt die Ergebnisse einer
Panelbefragung dar, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting in
Kooperation mit Banken+Partner und dem Lehrstuhl Bankwesen der
Universität Leipzig durchgeführt wurde. Die Daten wurden von August
bis Oktober 2006 erhoben. Zielgruppe waren 49 Vorstände deutscher
Kreditinstitute.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=50272
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Pressekontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de


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