Saarbrücker Zeitung: Beckstein beklagt "Erziehungsnotstand" - Zuwanderung nicht forcieren
Geschrieben am 31-03-2006 |
Saarbrücken (ots) - Nach den Exzessen an einer Berliner Hauptschule fordert der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) ein härteres Vorgehen gegen jugendliche Gewalttäter. "Das Ausländerrecht und das Strafrecht müssen konsequent angewendet werden", sagte Beckstein der Saarbrücker Zeitung (Samstagausgabe). Auch die Möglichkeit der Abschiebung ausländischer Intensivtäter komme in Betracht. Dem Senat der Hauptstadt warf der CSU-Politiker Versagen in der Schul- und Integrationspolitik vor. "Wenn man zu lange zuschaut und verharmlost wie in Berlin, darf man sich nicht wundern, wenn die Gewalt massiv zunimmt." Beckstein sprach von einem "Erziehungsnotstand", der sich nicht weiter verbreiten dürfe.
Mit "großer Trauer" sehe er das Gewaltproblem inzwischen auch bei einheimischen Kindern. Beckstein forderte, dass solche Täter die Reaktion der Polizei spüren müssten "bis hin zum Jugendarrest". Die Polizei müsse künftig mehr Präsenz an den Schulen zeigen. Außerdem sei die Quote ausländischer Kinder zu begrenzen. "Für mich heißt das aber, dass man Zuwanderung nicht forcieren darf", meinte Beckstein.
Politik und Wirtschaft müssten den jungen Leuten allerdings auch Perspektiven bieten. "Jugendliche müssen sehen, dass sie Chancen haben", sagte er der Zeitung.
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