LVZ: Nahles: Steinbrück-Reform steht im Widerspruch zur SPD-Beschlusslage / Finanzminister soll ein Gesamtfinanzierungstableau vorlegen, damit "politisch" entschieden werden könne
Geschrieben am 14-03-2007 |
Leipzig (ots) - Das SPD-Präsidiumsmitglied Andrea Nahles, Bundestagsabgeordnete und Wortführerin der Partei-Linken, hat den vom Kabinett auf Vorlage von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück vorgelegte Gesetz zur Unternehmenssteuerreform als "eindeutig" im Widerspruch zur SPD-Beschlusslage kritisiert. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) verlangte die Politikerin zugleich die Vorlage eines Gesamtfinanzierungstableaus durch ihren Parteifreund Steinbrück, um über Ausgaben und Prioritäten des Staates "politisch" entscheiden zu können.
"Die im Gesetz festgelegte Entlastungssumme von über 6,7 Milliarden Euro widerspricht eindeutig der SPD-Beschlusslage und dem, was wir für vertretbar halten", meinte Frau Nahles. "Frau Merkel hat gestern Unternehmern sogar noch mehr Entgegenkommen versprochen und will nachbessern. Die SPD-Fraktion wird daher ebenfalls Änderungsvorschläge einbringen", kündigte die SPD-Politikerin an.
Die SPD habe immer gesagt, dauerhaft müsse die Reform weit gehend aufkommensneutral sein. "Wir sagen ja zur Unternehmenssteuerreform, dazu stehen wir. Die Gewerbesteuer ist hervorragend, das gilt auch für andere Reform-Strukturelemente. Aber: Die jetzige Steuerlast von Unternehmen ist wettbewerbsfähig. Dauerhafte Nettoentlastungen sind nicht erforderlich."
Frau Nahles widersprach entschieden dem Eindruck, dass diese Kritik nur eine Angelegenheit der Partei-Linken sei. "Meine Partei ist in dieser Frage nicht geteilter Meinung." Den Aufschwung gebe es dank der Steuerreformen der Vorgängerregierung. Dabei habe es auch "immense Entlastungen für Unternehmen" gegeben. "Demgegenüber gibt es viele Finanzierungsbedarfe, bei den Krippenplätzen ist es offenkundig. Die Baföganpassung wurde von der Bundesregierung kurzer Hand abgelehnt, obwohl es gute Gründe dafür gibt. Die Pendlerpauschale kommt nach einem Gerichtsurteil wieder auf die Tagesordnung und das Gesundheitssystem braucht zusätzliche Steuerfinanzierung", meinte Frau Nahles. "Immer heißt es, es ist kein Geld da. Ich erwarte daher vom Finanzminister dass ein Gesamtfinanzierungstableau auf den Tisch gelegt wird damit politisch entschieden werden kann, was für uns Priorität hat."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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