Westfälische Rundschau: Kommentar zu vernetzten Gen-Datenbanken in der EU
Geschrieben am 16-03-2007 |
Dortmund (ots) - 27 Innenminister, 27 Qualitätsstandards, 27 unterschiedliche Rechtsverständnisse und ein hochsensibles Thema zur Abstimmung - Bundesinnenminis ter Schäuble verlangt der EU schon einiges ab. Der Prümer Vertrag sieht vor, dass Polizei- und Strafverfolgungsbehörden online, ohne Zeitverzug, auf bestimmte Gen-Datenbanken zugreifen können, die von den Behörden der anderen Vertragsstaaten geführt werden.
Man muss in einem so großen Rahmen wie ihn die EU vorgibt, trauen und sich verlassen können. Man muss darauf setzen, dass Behörden in Sofia und Vilnius mit der gleichen Sorgfalt die sensiblen DNA-Daten sammeln und ausschließlich bei der Bekämpfung des Terrors einsetzen. Das alles setzt eine Staatengemeinschaft dieser Größe zwingend voraus. Sie erwartet allerdings ebenso unabdingbar verbindliche Rechtstandards.
Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass zumindest im bilateralen Bereich eine Zusammenarbeit funktionieren kann. Deutschland und Österreich kooperieren und weisen eine hoch erfreuliche Erfolgsbilanz aus: Nicht weniger als 32 Mordfälle sind demnach nachträglich aufgeklärt worden - und sie wären es nicht, wenn nicht eben diese Datenbestände ausgetauscht worden wären. Länder, die längst nicht mehr durch Grenzen voneinander getrennt sind, bieten Terroristen und Gewaltverbrechern Unterschlupf. Ihren Datenspuren verlieren sich mit dem Übertritt ins Nachbarland ohne Kontrolle und ohne die Chance auf weitere Zugriffsmöglichkeiten.
Der deutsch-österreichische Versuch spricht für sich. Doch diese beiden Staaten gehen auch kurze Wege. Das sieht in der gesamten EU schon anders aus. Und noch etwas: Die Vorgabe, wann Behörden überhaupt Daten sammeln dürfen, ist äußerst schwammig formuliert. Was bedeutet eigentlich die Formel, "wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass von ihnen eine Gefahr für die Sicherheit und Ordnung ausgeht"? Hier darf jeder interpretieren wie er möchte. Es sind klare Vorgaben nötig. Nur dann kann Schäubles Wunderwaffe Wirkung zeigen.
Originaltext: Westfälische Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2
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