WAZ: Arbeitsplatz Schule: Kein Entkommen - Kommentar von Sigrid Krause
Geschrieben am 19-03-2007 |
Essen (ots) - Dass Klassenräume, Lehrerzimmer, Chemielabors oder Turnhallen Arbeitsstätten sind wie andere auch, ist vielen bisher nicht klar. Tatsächlich gelten auch für den "Arbeitsplatz Schule" seit dem Jahr 2000 EU-Mindeststandards. Sprich: Auch Lehrkräfte haben ein Recht auf einen professionell organisierten und zeitgemäßen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Realität sieht anders aus. Ein Betriebsarzt ist zuständig für 30 000 Lehrkräfte, insgesamt investiert das Land in den betriebsärztlichen Dienst gerade eine Million Euro. Zu viele Lehrkräfte erreichen das Pensionsalter gar nicht mehr; wer vorzeitig den Dienst quittiert, geht im Schnitt mit 55 Jahren. Aktiver Gesundheitsschutz oder Klassenräume und Toiletten, die täglich gepflegt werden, würden den Stress am Arbeitsplatz schon deutlich mindern. Überhaupt: Von einer "gesunden Schule" würden ja nicht nur Lehrer profitieren. Auch für drei Millionen Kinder und Jugendliche gibt es kein Entkommen vom "Arbeitsplatz Schule". Miserable alte Gebäude, Schimmel, Lärm und Enge - auch sie vor solchen Belastungen zu schützen, ist allerhöchste Zeit.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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