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Regisseur Alain Resnais sieht sich seine alten Meisterwerke nicht an

Geschrieben am 21-03-2007

Hamburg (ots) - Der französische Regisseur Alain Resnais hat mit
seinen berühmten Meisterwerken wie Hiroshima mon amour oder Letztes
Jahr in Marienbad abgeschlossen. "Ich sehe mir meine alten Filme
nicht mehr an, mit denen habe ich lange genug im Schneideraum
gesessen. Lieber gehe ich ins Kino, um etwas Neues zu sehen. In alten
Filmen würde ich nur befreundete und geliebte Schauspieler
wiedersehen, die nicht mehr leben. Das ist wie ein Besuch auf dem
Friedhof und macht mir Angst.", sagt der 84 Jahre alte Regisseur der
ZEIT. Resnais hat einen neuen Film mit dem Titel Herzen vor kurzer
Zeit abgeschlossen.

Bekannt wurde Resnais durch seinen KZ-Dokumentarfilm Nacht und
Nebel, der in Cannes 1956 für Proteste der deutschen Regierung
sorgte. Heute, so Resnais, könne er sich jedoch nicht mehr
vorstellen, politische Themen aufzugreifen: "Presse und Internet
erzeugen einen regelrechten Aktualitätsterror, gegen den ich nicht
mehr ankomme. Das hat mich zu komischen, leichteren Stoffen
getrieben. Zudem bin ich im Alter viel fröhlicher als mit 25."

Der Franzose, der seine Drehbücher nicht selbst schreibt, sieht
sich selbst nicht so sehr als Künstler: "Auch als Regisseur bin ich
ein Handwerker und Bastler, der Erlebnisse auf der Straße oder
Begebenheiten mit Freunden und selbst die Zeitungslektüre
verarbeitet. Leider kann ich heute nicht mehr Cutter werden, weil ich
die digitale Schnitttechnik nicht beherrsche. Kino ist für mich ein
Beruf zum Lebensunterhalt. Ich muss also Regisseur bleiben. Wäre ich
ein wohlhabender Rentner, würde ich allerdings aus Vergnügen zuweilen
einen 16-Millimeter-Film drehen."

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 13 vom 22. März 2007
senden wir Ihnen gerne zu.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)


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