Mitteldeutsche Zeitung: Staat zahlt zu viel Hartz IV Arbeitsagentur: Außenstände werden kontinuierlich größer
Geschrieben am 21-03-2007 |
Halle (ots) - Zehntausende Hartz IV-Empfänger haben in den vergangenen zwei Jahren zu viel Geld vom Staat bekommen. Grund sind zu hohe Vorauszahlungen. Dies berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Nach Angaben der Arbeitsagentur belaufen sich die aktuellen Rückforderungen allein für Sachsen-Anhalt und Thüringen auf 93 Millionen Euro. Bundesweit ist der Berg von Forderungen bis Ende 2006 auf 810 Millionen Euro angewachsen. Ein Jahr zuvor waren es 280 Millionen Euro. "Die Außenstände werden kontinuierlich größer", so Ilona Mirtschin, Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Das zu viel gezahlte Geld werde zwar von den ALG-II-Empfängern zurückgefordert. Doch wegen der knappen Finanzen vieler Betroffener sei dies oft nur über langfristige Stundungen oder gar nicht möglich.
Zur Überzahlung kommt es vor allem aus folgendem Grund: Die ALG-II-Gelder werden jeweils am Monatsanfang im Voraus gezahlt. Nicht selten ändert sich in den darauf folgenden Wochen die Einkommenssituation von Langzeitarbeitslosen. So kann etwa ein Hinzuverdienst höher ausfallen als am Monatsanfang berechnet. Der Hartz IV-Empfänger erhält so ohne eigenes Verschulden zu viel Geld vom Staat. Die Auszahlung kann nur unter Schwierigkeiten korrigiert werden.
Ein Umsteuern ist laut Dirk Michelmann, Leiter der Beschäftigungsagentur Wernigerode, schwierig. Eine Auszahlung des ALG II nicht als Vorauszahlung sondern zum Monatsende sei heute kaum noch realisierbar. Das hatte der frühere Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) bei der Einführung von Hartz IV gefordert.
Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Mitteldeutsche Zeitung
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
60937
weitere Artikel:
- Westdeutsche Zeitung: US-Raketenschild = von Alexander Marinos Düsseldorf (ots) - Kurt Beck war noch keine 100 Tage Vorsitzender der SPD, da hatte er schon sein erstes außenpolitisches Meisterstück abgeliefert. Mit seinem Vorschlag, die Bundeswehr solle die Grenze des Libanon von der Seeseite her sichern, gab er im August vergangenen Jahres die Marschroute vor - erst für seine Partei, dann für die Große Koalition insgesamt. Sieben Monate später hat sich "König Kurt" in der Debatte um den US-Raketenschild selbst auf Provinz-Format geschrumpft, indem er die SPD populistisch als Friedenspartei darstellt. mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zum Schulsystem Ulm (ots) - Es stößt manchem sauer auf, wenn ein Bildungsexperte aus Costa Rica nach einer Deutschlandreise vor dem UN-Menschenrechtsrat das hiesige Schulsystem in Bausch und Bogen verurteilt und die Abschaffung der Dreigliedrigkeit fordert. Die teils reflexhafte Ablehnung der Diagnose des Vernor Muñoz zeigt aber, dass er ein Reizthema getroffen hat. Was der UN-Berichterstatter sagt, mag in der Schärfe nicht immer angemessen sein. Im Kern ist seine Erkenntnis aber so richtig, wie sie alt ist: In Deutschland findet zu einem sehr frühen mehr...
- WAZ: Die Renten steigen: Keine Altersarmut - Kommentar von Andreas Abs Essen (ots) - Immerhin: 0,54 Prozent. Das ist besser als nichts, aber mehr auch nicht. Die Rentenerhöhung zum 1. Juli gleicht nicht einmal die erwartete Teuerung bis zu zwei Prozent aus. Also müssen die Rentner nicht nur drei Minusrunden verkraften, sondern nun auch eine Erhöhung, die substanziell nichts bringt. Die Entwicklung der Renten ist nun einmal an die Entwicklung der Löhne und Gehälter geknüpft und die sind bekanntlich ebenfalls nicht gewaltig nach oben gegangen.Wenn es dieses Jahr etwas größere Lohn-anhebungen gibt, dann könnten mehr...
- Lausitzer Rundschau: Mini-Erhöhung bei den Renten Besser als nichts Cottbus (ots) - Sicher sind ein paar Euro mehr Rente kein Grund, um Freudentänze aufzuführen. Trotzdem ist der Mini-Zuschlag besser als nichts. Die Ruheständler bekamen die Wirtschaftsflaute der vergangenen Jahre zweifellos am meisten zu spüren. Eine Nullrunde jagte die nächste. Zeitgleich stiegen Sozialversicherungsbeiträge und Preise, was zu deutlichen finanziellen Einbußen führte. Mittlerweile geht es wieder ökonomisch bergauf. Da ist es logisch, dass die Rentner ebenfalls etwas davon haben müssen. Die Opposition spricht in diesem Zusammenhang mehr...
- Lausitzer Rundschau: Bewährungsstrafen im Berliner Bankenskandal Ein Urteil wie Hohn Cottbus (ots) - Das Urteil gegen Berlins Ex-CDU-Fraktionschef Klaus Rüdiger Landowsky wird vielen Bürgern nicht genug Sühne sein. Ein Jahr und vier Monate auf Bewährung für schon entstandene 2,2 Milliarden Euro Schaden, die die Steuerzahler zu tragen haben. Das erscheint wie Hohn. Landowsky war nicht der größte Profiteur, aber er war der Spiritus Rector eines finanzpolitischen Systems Größenwahn. Erstmals muss ein Politiker für so etwas strafrechtlich büßen. Wenn auch auf Bewährung, die Landowsky, längst aus allen Ämtern ausgeschieden, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|