Rheinische Post: Irans Gefangene
Geschrieben am 25-03-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Die Auseinandersetzungen mit dem Iran spitzen sich dramatisch zu. Am Wochenende hat der Weltsicherheitsrat einstimmig die Verschärfung bestehender Sanktionen gegen das Regime in Teheran beschlossen. Weil die Mullahs sich nach wie vor weigern, ihre umstrittene Urananreicherung zu stoppen, wird der Aktionsradius des schiitischen Gottesstaates weiter beschnitten. Die Uno musste so handeln, um glaubwürdig zu bleiben, denn aus Teheran kommt kein Zeichen des Einlenkens. Mittelfristig werden die Strafmaßnahmen spürbar werden, denn Iran wird von Märkten und Geldquellen abgekoppelt. Das kann innere Unruhen nach sich ziehen. Die ohnehin schon schwierige Lage wird durch die Festsetzung britischer Soldaten nun krisenhaft. Irans Eskalationsstrategie zeigt, wie wenig Wert Teheran noch auf Entspannung legt. Iran hat sich mit der Festnahme britischer Soldaten ein Druckmittel gegen London zugelegt, das den Briten weh tun kann. Sollte Teheran beim Spionagevorwurf bleiben, drohen drakonische Strafen. Dass die Soldaten spioniert haben, ist nicht belegt. Im Gegenteil, vieles spricht dafür, dass sie wie Geiseln gekidnappt wurden. Sollte Iran auf Austausch setzen, wird Tony Blair unter stärkeren innenpolitischen Druck geraten.
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