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Gemischtes Echo auf Gesundheitsreform / Kritik von der Pharmaindustrie / Dennoch positive Teilaspekte

Geschrieben am 30-03-2007

Berlin (ots) - "Die Arzneimittelversorgung in Deutschland war
bereits durch das Arzneimittel-Spargesetz vor dreizehn Monaten
Gegenstand staatlicher Intervention. Mit der neuen Gesundheitsreform
kommt es zu einem weiteren Eingriff in den Arzneimittelmarkt, ohne
dass die Effekte der letzten Reform berücksichtigt wurden.
Mittelständische standortorientierte Unternehmen haben es zunehmend
schwerer, sich gegen die politisch initiierte Marktkonzentration zu
behaupten und damit die Therapievielfalt in Deutschland aufrecht zu
erhalten", erklärte Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI). Allerdings
gewinnt die pharmazeutische Industrie der Reform durch die Aufnahme
von Impfleistungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen
Krankenkassen und durch die Möglichkeit der Erstattung von
Naturarzneimitteln über eine Zusatz-Prämie auch positive Seiten ab.

Auch bei der Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln, die ab 1.
April neu eingeführt wird, sieht der BPI Fortschritte für die
Patienten und die pharmazeutische Industrie. "Wir haben nun, anders
als in der Vergangenheit, die Chance auf eine Transparenz der
Entscheidungen. Auch der von uns lange geforderten Beteiligung der
Patienten, der Kostenträger, der Industrie sowie national und
international anerkannter medizinischer und ökonomischer
Sachverständiger trägt das GKV-WSG Rechnung. Jetzt kommt es darauf
an, dass sich alle an die neuen Spielregeln halten", sagte
Fahrenkamp.

Vor dem Hintergrund der Diskussion um Arzneimittel-Rabattverträge
übte der BPI deutliche Kritik an der auch weiterhin bestehenden
Möglichkeit für Krankenkassen sich Wettbewerbsvorteile zu
verschaffen. "Statt Krankenkassen vollständig dem Kartell- und
Wettbewerbsrecht zu unterwerfen, macht der Gesetzgeber halbe Sachen.
Von einem fairen Wettbewerb kann also noch keine Rede sein", so der
BPI-Hauptgeschäftsführer. Außerdem befürchtet der BPI, dass die
Arzneimittelversorgung in Deutschland durch die Neuregelungen weiter
komplizierter werden wird. Ärzte und Patienten müssten sich auf
Umstellungen ihrer laufenden Medikation gefasst machen.

Auch die Änderung bei der Übermittlung von Arzneiverordnungsdaten
an pharmazeutische Hersteller sieht der BPI kritisch. "Durch die
grobe Rasterung der Verordnungsdaten wird den pharmazeutischen
Unternehmen die Grundlage für den vom Gesetzgeber geforderten
Wettbewerb entzogen. Marktorientiertes unternehmerisches Handeln
benötigt belastbare Marktinformationen. Hier handelt der Gesetzgeber
grob fahrlässig, wenn er die Unternehmen im Nebel auf die Reise
schickt", so Fahrenkamp. Den Herstellern wird durch die
Gesundheitsreform die Aufbereitung und Nutzung von
Arzneiverordnungsdaten weitgehend untersagt.

Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=21085
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_21085.rss2

Pressekontakt:
Wolfgang Straßmeir
Geschäftsfeldleiter Medien
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V.
Friedrichstraße 148
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 2 79 09-1 31
Fax.: (0 30) 2 79 09-3 31
Internet: www.bpi.de
E-Mail: wstrassmeir@bpi.de


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