Der Tagesspiegel: Vattenfall-Chef setzt auf CO2-freie Kraftwerke und hoffen für die Atomkraft auf einen Regierungswechsel
Geschrieben am 01-04-2007 |
Berlin (ots) - Berlin - Der drittgrößte deutsche Energiekonzern, die Vattenfall Europe, arbeitet mit Hochdruck an Kraftwerken ohne CO2-Ausstoß. "Sobald es technisch, rechtlich und wirtschaftlich möglich ist, werden wir nur noch CO2-freie Kohlekraftwerke bauen und Altanlagen nachrüsten - ich denke 2020", sagte Rauscher dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). "Wir arbeiten mit Hochdruck daran." Zweifel des Kraftwerkkonzerns Steag, der nicht an eine Technologie ohne CO2 glaubt, wies Rauscher zurück. "Der Kollege ist ein einsamer Rufer in der Wüste. Viele andere arbeiten an der Technologie. Dem Ingenieur ist nichts zu schwör." Als CO2-Lager seien frühere Erdgaslagerstätten oder Salzwasserhaltige Gesteinsschichten denkbar. Hilfreich zur Entwicklung CO2-freier Technik sei der Handel mit Emissionszertifikaten. "Je höher die Kosten für die Zertfikate, desto größer sind die Anstrengungen in der Industrie, Emissionen zu reduzieren. Und irgendwann wird sich dann auch die Technik rechnen, mit der wir CO2-frei produzieren können. Der Emissionshandel löst also einen Innovationsdruck aus", sagte Rauscher. Der Vattenfall-Chef betonte die Notwendigkeit einen neuen Kraftwerks in Berlin und sieht dabei derzeit keine Alternative zur Kohle, das umweltfreundlich Gas komme nicht in Frage. "Natürlich ist unter Umweltaspekten Erdgas vorzuziehen. Nur: Wir müssen auch sicher sein, dass wir über Jahrzehnte auch Erdgas zu bezahlbaren Preisen aus Russland oder Norwegen bekommen. Im Moment ist das nicht der Fall." Rauscher räumte ein, dass die Anträge auf Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken das Ziel haben, das Abstellen von AKWs in dieser Legislaturperiode zu verhindern und dann auf einen kernkraftfreundliche neue Regierung zu hoffen. "Der Eindruck ist nicht von der Hand zu weisen", sagte Rauscher auf eine entsprechende Frage dem Tagesspiegel.
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