Rheinische Post: Daimler befreit sich
Geschrieben am 04-04-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Alexander von Gersdorff
Bei Daimler ist das Ende eines jahrelangen Alptraums in Sicht: Der Konzern steht kurz vor der Trennung von seinem amerikanischen Partner Chrysler - endlich. Befreit von den nordamerikanischen Dauerquerelen kann sich Deutschlands größter Hersteller von Oberklassefahrzeugen betrieblich und finanziell erholen, um sich im härter werdenden Kampf auf dem Welt-Automarkt tunlichst nach einem neuen, solideren Partner umzusehen. Niemand sollte allerdings jetzt mit Zorn zurück auf den Vater der Fusion, Jürgen Schrempp, blicken. Auch wenn er selbstherrlich auftrat: Vor neun Jahren hatten Banken und Börse den Deal als "Hochzeit im Himmel" gefeiert. Die "Welt AG" DaimlerChrysler plus Mitsubishi aus Fernost galt als Globalisierungsgewinner. Dass der Plan schief ging, weil alle großen US-Autobauer in eine schwere Absatzkrise schlitterten, war damals nicht abzusehen. Chrysler droht nun ein Schattendasein unter der Herrschaft von "Heuschrecken". So ist der globale Wettbewerb. Die IG Metall sollte nicht versuchen, als Chrysler-Retter den Helden zu spielen und damit die Zukunft von Daimler aufs Spiel zu setzen. Den Beschäftigten von Siemensx0e/BenQ in Kamp-Lintfort hat auch kein taiwanesischer Betriebsrat geholfen.
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