Lausitzer Rundschau: Terroranschläge in Algerien: Abschottung reicht nicht
Geschrieben am 11-04-2007 |
Cottbus (ots) - Der aufflammende Terror im Norden Afrikas kann Europa nicht gleichgültig sein. Denn die gewalttätigen Islamisten, welche in Algerien, Marokko und auch Tunesien regen Zulauf haben, sehen auch das benachbarte europäische Territorium als feindliches Gebiet an. Spätestens seit dem Terrormassaker am 11. März 2004 in Madrid, dessen Attentäter von der anderen Seite des Mittelmeeres kamen, weiß man, dass diese Bedrohung ernst zu nehmen ist. Europas Sicherheitsbehörden schätzen entsprechend die Islamistenzellen aus dem Maghreb, die in der hiesigen Einwandererszene untertauchen, zu Recht als größte Terrorgefahr auf dem Kontinent ein. Der Maghreb selbst gleicht derweil zunehmend einem Pulverfass. Bei freien Wahlen würden vermutlich islamistische Parteien die wenig demokratischen Führungen im Norden Afrikas hinwegfegen. Dieses Szenario gilt wohl auch für Algerien, das gerade von einer neuen Terrorserie erschüttert wird. Europa muss sich fragen, was es zur Entschärfung der Lage an seiner südlichen Grenze beitragen kann. Allein die Abschottung gegen den Ansturm jener nordafrikanischen Migranten, die der Misere zu Hause entfliehen wollen, ist sicherlich nicht ausreichend.
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