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Life Sciences: Kommt der Innovationsschub?

Geschrieben am 12-04-2007

Hannover/München (ots) -

Deloitte-Studie "Innovation in the Life Science Industry"
identifiziert Innovationstreiber in der Life-Sciences-Branche

Innovation ist der Motor der Life-Sciences-Branche und sichert die
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die Geschwindigkeit, in der
Innovationen Marktreife erreichen, hängt von einer Reihe von Faktoren
ab: der Entwicklung neuer Technologien, optimierten
Finanzierungsmodellen sowie der steigenden Nachfrage einer immer
älter werdenden Bevölkerung. Doch drohen wachsende Kosten und das
damit verbundene Risiko sowie ein immer engmaschigeres Netz aus
Regulierungen und Vorschriften das Tempo des Innovationszuges zu
drosseln. Das ergab eine Befragung von 200 Topmanagern führender
Life-Sciences-Unternehmen, die Deloitte zusammen mit der Economist
Intelligence Unit (EIU) durchgeführt hat.

"Die Forderung nach effizienteren und kostengünstigeren
Medikamenten einerseits sowie ein scharfer Wettbewerb und ehrgeizige
Wachstumsziele andererseits erhöhen den Druck auf die
Life-Sciences-Branche. Unternehmen müssen verstärkt auf Innovation
setzen. Und tatsächlich scheint sich für die nächsten Jahre eine
wahre Innovationswelle anzukündigen", kommentiert Dr. Peter Thormann,
geschäftsführender Partner von Deloitte.

Die Entwicklung im Life-Science-Sektor verläuft rasant.
Produktinnovationen kommt ein immer höherer Stellenwert für die
wirtschaftliche Situation der Unternehmen zu: Zwei Drittel der
befragten Teilnehmer schätzen, dass die Geschwindigkeit, in der
Anbieter in der Lage sind, neue Produkte auf den Markt zu bringen,
bis 2015 einer der ausschlaggebenden Faktoren für die jeweilige
Profitabilität sein wird.

Risikofaktoren Finanzierung, gesetzliche Auflagen, Generika

Jedoch existieren zahlreiche Hürden, die der Entwicklung
innovativer Medikamente und Therapien im Wege stehen. Mehrheitlich
sehen die Befragten diese vor allem in den hohen technologischen und
finanziellen Risiken. Immer komplexere Prozesse bei Forschung und
Entwicklung, ein stetig steigender Investitionsbedarf, aber auch
längere Erprobungs- und Testphasen tragen entscheidend dazu bei.
Verantwortlich sind hauptsächlich neue gesetzliche Auflagen. So hat
sich seit den 1980er-Jahren die durchschnittliche Patientenzahl für
die erforderlichen klinischen Erprobungsphasen nahezu verdreifacht
und die Zahl der Medikamentenzulassungstests verdoppelt.

Ein zentrales Problem ist die Bereitstellung der Finanzmittel.
Obwohl die meisten Unternehmen immer noch einen erheblichen
Umsatzanteil in Forschung und Entwicklung stecken, ist dieser seit
Mitte der 1990er-Jahre kontinuierlich gesunken. Auch private
Investoren zeigen sich zunehmend zögerlich, nachdem die vergangenen
Jahre hier nicht den erhofften kommerziellen Erfolg gebracht haben.
Doch ausgelöst durch neue Finanzierungswege wie den Londoner
Alternative Investment Market (AIM) scheint sich hier ein Umschwung
anzukündigen.

Ein weiterer Faktor, der das Investitionstempo nachhaltig
reduzieren kann, ist die Nutzungsrechtssituation. Hier gilt: Je
kürzer die Phase, in der Firmen die Rechte am Medikament exklusiv
nützen können, desto schlechter die Aussichten auf einen
befriedigenden Return on Investment.

Auch der Marktzugang gestaltet sich in einigen Ländern schwierig.
Unterschiedliche, teils restriktive Regelungen können sich negativ
auf die Rentabilität eines neuen Produkts auswirken. Nicht zuletzt
zählt die Tatsache, dass sich Entwicklungen in punkto Kostendeckung
bzw. Gewinnaussichten kaum vorhersagen lassen, zu den
Unsicherheitsfaktoren. In vielen Ländern, so auch in Deutschland,
richten sich die Bestrebungen der Gesundheitspolitik vor allem auf
Kostensenkungen und Ausgabendeckelung, sodass unklar ist, welche
Abgabepreise für ein neues Medikament verlangt werden können.

Beschleunigungsfaktoren für mehr Innovationen

Zur Verbesserung der Situation existieren zahlreiche Ansätze.
Unter anderem eine Optimierung der Zusammenarbeit von Industrie und
Regierungen in Form von Public Private Partnerships. Auch eine
internationale Standardisierung von Regularien zur
Medikamentenzulassung könnte hilfreich sein. Wünschenswert ist
darüber hinaus eine Intensivierung der Zusammenarbeit von
Wissenschaft und Unternehmen - Voraussetzung aber eine bessere
Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Weiterhin sollte dem
interdisziplinären Ansatz - also dem, der Medikamente, biologische
Präparate, medizinische Geräte und Diagnosemethoden umfasst - ein
deutlich höherer Stellenwert eingeräumt werden, so die Meinung der
Life-Sciences-Manager. Auch wird sich die Industrie künftig direkt
mit Patienten bzw. Verbrauchern auseinandersetzen, was vor allem zu
einer besseren Verbraucherinformation führt. Die Relevanz der
öffentlichen Meinung im Hinblick auf ethische oder qualitative Fragen
wird ebenfalls hoch bleiben - die einzelnen Anbieter sind gut
beraten, dies entsprechend zu berücksichtigen.

"Die Entwicklung der Grundlagentechnologie und eine zunehmende
Nachfrage der Verbraucher, die auch mit der demografischen
Entwicklung in den Industrieländern zusammenhängt, sind die Treiber,
die der Life-Sciences-Branche den erhofften - und notwendigen -
Innovationsschub bescheren. Ausschlaggebend dafür ist nicht zuletzt,
dass sich Unternehmen, staatliche Stellen und Wissenschaft zu
übergreifenden Kooperationen zusammenschließen werden", resümiert Dr.
Peter Thormann.

Die vollständige Studie finden Sie unter http://www.deloitte.com/d
tt/research/0%2C1015%2Ccid%25253D153053%2C00.html zum Download.

Ende

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit 3.400 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit fast 100 Jahren Unternehmen und Institutionen
jeder Rechtsform und Größe aus allen Wirtschaftszweigen. Über den
Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist Deloitte mit 135.000
Mitarbeitern in nahezu 140 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen
Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen
Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils
anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und
unabhängig, auch wenn es unter dem Namen "Deloitte", "Deloitte &
Touche", "Deloitte Touche Tohmatsu" oder einem damit verbundenen
Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen
Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche
Tohmatsu erbracht. Copyright © 2007 Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=60247
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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