Lausitzer Rundschau: Wirbel um erleichterten Passbild-Zugriff: Im Sicherheitswahn
Geschrieben am 12-04-2007 |
Cottbus (ots) - Wer nichts zu verbergen hat, muss auch nichts befürchten. So argumentieren jene, denen die Gesetze zur inneren Sicherheit nicht scharf genug sein können. Und irgendwie klingt der Satz ja auch plausibel. Sonst wäre die ganze Aufregung über den erleichterten Zugriff auf digitale Passbilder durch die Sicherheitsbehörden wohl nicht erst jetzt hoch gekocht. Das entsprechende Gesetzgebungsverfahren läuft immerhin schon seit vier Monaten im Berliner Parlament. Für eine Umkehr bleibt trotzdem noch Zeit. Wünschenswert ist sie allemal. Um nicht missverstanden zu werden: Ja, es macht Sinn, dass unsere Ausweisdokumente mit biometrischen Daten ausgestattet werden. Erst dadurch lässt sich nämlich eindeutig feststellen, ob der, der den Pass vorlegt, auch tatsächlich die betreffende Person ist. Bedenklich wird es, wenn die Bilder praktisch über zentralisierte Dateien automatisch von der Polizei abgerufen werden können. Denn dadurch geraten automatisch auch Unschuldige ins Visier der Strafverfolgungsbehörden. Werden obendrein noch Fingerabdrücke, die der Pass demnächst ebenfalls enthält, zentral gespeichert, dann ist der Orwellsche Überwachungsstaat nicht mehr nur eine bloße Schreckensvision. Dann droht er zur Realität zu werden. Der Bundesinnenminister hat an einer Speicherung der Fingerabdrücke bereits ernsthaftes Interesse bekundet. Spätestens damit schießt Wolfgang Schäuble klar über das Ziel hinaus. Sicherheit ja. Aber soviel Sicherheitswahn lässt sich nicht mehr mit dem Kampf gegen den Terrorismus rechtfertigen. Die Abgeordneten des Bundestages haben es in der Hand, seine Pläne zu durchkreuzen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
64612
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Bischof Mixas Kritik am Ausbau der Kinderbetreuung: Keiner für die Lausitz Cottbus (ots) - So langsam wird es peinlich. Schon wieder macht Walter Mixa, katholischer Bischof von Augsburg, mit pauschaler Kritik gegen die von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen geförderten Initiativen zur Krippenbetreuung von Kleinkindern von sich reden. Doch seine Argumente sind keinen Millimeter besser geworden. Denn im 21. Jahrhundert reicht es nicht aus, pauschal zu fordern, dass Kinder zu Hause betreut werden sollen. Das ist eine Möglichkeit, aber daneben muss es die Betreuung in der Kinderkrippe geben. Und andere mehr...
- Rheinische Post: Pflegezeit löst Probleme nicht Düsseldorf (ots) - Von Eva Quadbeck Die Pflege gebrechlicher Menschen ist in einer alternden Gesellschaft eine schwere Aufgabe. In der Zukunft wird die Last größer. Derzeit wird der Großteil der Pflegebedürftigen zu Hause betreut. Meistens sind es die Töchter und die Schwiegertöchter, die erst die Kinder groß gezogen haben und sich dann um die Eltern kümmern - eine Arbeit, die viel Anerkennung verdient. Aber mit steigender Erwerbstätigkeit der Frauen wird das Pflegen der Eltern immer weniger selbstverständlich. Mit einer Pflegezeit, mehr...
- Rheinische Post: Notärzte - Ärztenot Düsseldorf (ots) - Von Gregor Mayntz Wenn in manchen Kasernen uralte Billigmatratzen durchgelegen, Wände verschimmelt und Duschen unbenutzbar sind, dann entsteht Frust, aber es bleibt Hoffnung: könnte besser werden. Doch wenn die Warnungen von Sanitätsoffizieren bei den Soldaten in den Auslandseinsätzen die Runde machen, wonach der junge Arzt zu unerfahren für die optimale Versorgung des von Schüssen und Minen verwundeten Kameraden sein könnte, dann wandelt sich der Frust in Fragen an die Leitung: Wir halten die Knochen hin, und was mehr...
- Rheinische Post: Türkische Akzente Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Die Bewegungen in der türkischen Innenpolitik können außenpolitisch die Region erbeben lassen. Wenn es dazu kommt, dass Ankara den Einmarsch in den Irak befiehlt, wie es der türkische Generalstabschef Büyükanit aus Selbstschutzgründen fordert, droht der Irak endgültig zu explodieren. Die weitgehend autonomen Kurden im Norden werden ihre Quasi-Unabhängigkeit mit Zähnen und Klauen verteidigen. Sie werden ihrerseits als Antwort weiteren Terror bis tief in den Westen der Türkei tragen, schon um mehr...
- Rheinische Post: Sanitätsoffiziere schlagen Alarm: Mängel bei Auslandseinsätzen Düsseldorf (ots) - Bundeswehr-Soldaten sind bei Auslandseinsätzen medizinisch nicht optimal versorgt. Darauf hat der Sprecher des 150 Mitglieder zählenden "Forums Sanitätsoffiziere", Wolfgang Petersen, im Gespräch mit der Rheinischen Post (Freitagausgabe) hingewiesen. Sanitätsoffiziere, die sich in der Weiterbildung befänden und noch keine Fachärzte seien, würden in den Auslandseinsatz geschickt, um dort Menschenleben zu retten. Die unerfahrenen jungen Ärzte hätten es dort mit Verletzungsmustern zu tun, die sie in Deutschland nicht erleben mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|