Lausitzer Rundschau: Bischof Mixas Kritik am Ausbau der Kinderbetreuung: Keiner für die Lausitz
Geschrieben am 12-04-2007 |
Cottbus (ots) - So langsam wird es peinlich. Schon wieder macht Walter Mixa, katholischer Bischof von Augsburg, mit pauschaler Kritik gegen die von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen geförderten Initiativen zur Krippenbetreuung von Kleinkindern von sich reden. Doch seine Argumente sind keinen Millimeter besser geworden. Denn im 21. Jahrhundert reicht es nicht aus, pauschal zu fordern, dass Kinder zu Hause betreut werden sollen. Das ist eine Möglichkeit, aber daneben muss es die Betreuung in der Kinderkrippe geben. Und andere Optionen zur Kinderbetreuung noch dazu. Denn die moderne Gesellschaft mit ihren vielfältigen Lebensentwürfen kennt keine Patentrezepte mehr, die automatisch für alle gültig sind. Andere Katholiken, etwa der Vorsitzende der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, haben das schon längst erkannt und unterstützen deswegen die Pläne der Ministerin. Es ist ein bemerkenswertes Zeichen von Verbohrtheit, dass Walter Mixa auch nach mehreren Wochen nicht bereit ist, sich ihren Argumenten anzuschließen. Ganz abgesehen einmal davon, dass der Augsburger Bischof alle Gemeindeglieder desavouiert, die sich in einer Caritas-Kindertagesstätte Tag für Tag verdienstvoll und aufopferungsbereit um den Nachwuchs anderer kümmern. Für das derzeit vakante Bistum Görlitz kann man jedenfalls nur hoffen, dass Papst Benedikt XVI., der Mixa 2005 zum Bischof von Augsburg ernannte, bei der anstehenden Wiederbesetzung des Bischofssitzes ein glücklicheres Händchen hat. Einen Walter Mixa braucht die Lausitz nicht.
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