Rheinische Post: Truppe in der Kritik
Geschrieben am 16-04-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Die Bundeswehr sorgt mal wieder für negative Schlagzeilen, nachdem sie mit den Totenschädelbildern in Afghanistan und den Foltervorfällen in Coesfeld schon in die Kritik geraten war. Nun entfacht sie Empörung jenseits des Atlantiks, weil ein Video aufgetaucht ist, in dem Wehrdienstleistende zum Schießen auf Afroamerikaner in der Bronx aufgefordert werden. Das ist ein Fall von Rassismus, der aufgeklärt und geahndet werden muss. Dies sollte schnell geschehen, denn anderenfalls gerät die Truppe in den Verdacht, sich vom Bild des Bürgers in Uniform zu verabschieden zugunsten eines Rambo-Typen, der niederwalzt, was sich ihm entgegenstellt. Bundeswehrsoldaten stehen international an vielen Brennpunkten der Erde. Sie tragen dort ihre Haut zu Markte, sie leisten einen guten Dienst, sei es in Afghanistan, vor der Küste des Libanon oder auf dem Balkan. Doch genau aus diesem Grunde darf international das gute Image der Soldaten durch Einzelfälle mangelnder Führung oder fehlender Sensibilisierung mancher Ausbilder nicht beschädigt werden. Es sind die Negativbeispiele, die sich festhaken und der gesamten Truppe schaden. Innere Führung und Vorbilder bleiben notwendig, um abschreckenden Fehlleistungen Einzelner begegnen zu können.
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