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Sechs Monate nach dem Erdbeben in Pakistan: Kinder leiden immer noch massiv unter den Folgen / Kindernothilfe macht Angebote für 1000 Kinder

Geschrieben am 05-04-2006

Duisburg, Balakot (ots) - Sechs Monate nach dem schweren
Erdbeben in Pakistan konzentrieren sich die Menschen jetzt auf den
Wiederaufbau der zerstörten Häuser. 80 Prozent der Erdbebenopfer, die
bislang in Flüchtlingscamps gelebt haben, sind nach Angaben des
Kindernothilfepartners ILAP in ihre Dörfer zurückgekehrt. "Viele
Eltern haben keinen Job, müssen trotzdem die Familie ernähren und
gleichzeitig auch noch die zerstörten Häuser wiederaufbauen",
berichtet Sajid Ishaq von ILAP. "Das lässt ihnen keine Zeit, sich um
ihre Kinder zu kümmern." Für rund 1000 solcher Kinder und Jugendliche
hat die Kindernothilfe 20 Kinderzentren errichtet. Dort erhalten die
Mädchen und Jungen zwei warme Mahlzeiten am Tag, sie können mit
anderen spielen und erhalten Unterricht nach dem regulären
Stundenplan.

Wie stark gerade Kinder und Jugendliche traumatisiert sind, zeigt
sich auch noch ein halbes Jahr nach dem Erdbeben, bei dem am 8.
Oktober 2005 mehr als 73 000 Menschen ums Leben kamen und rund drei
Millionen obdachlos wurden. Sajid Ishaq von ILAP schätzt, dass bis zu
75 Prozent der Kinder durch die Naturkatastrophe Traumata erlitten
haben. "Aber wir arbeiten mit den Kindern und haben erlebt, dass
viele ihr Trauma überwunden haben und jetzt wieder lachen können."
Mehrere Kindernothilfe-Partnerorganisationen setzen dazu in den
Kinderzentren ein Traumabuch in der Landessprache Urdu ein, das den
Kindern hilft, ihre Trauer und ihr Entsetzen über verlorene
Angehörige und Freunde und die erlebte Katastrophe zu verarbeiten.
Ein halbes Jahr nach der schweren Naturkatastrophe leistet die
Kindernothilfe in Pakistan außerdem Hilfe zum Lebensunterhalt. 105
obdachlos gewordene Frauen aus den Regionen Balakot und Gahri
Habibullah nahmen an Nähkursen teil und können nun mit dem Anfertigen
von Kleidung und Schlafsäcken zum Familienunterhalt beisteuern.
Im vergangenen halben Jahr hat die Kindernothilfe dazu beigetragen,
dass Tausende von Erdbebenopfern durch den Winter kamen: 24 000
Menschen erhielten winterfeste Zelte mit Ausstattung,
Soforthilfepakete mit Lebensmitteln, Kleidung und Decken. Die
KNH-Partnerorganisationen leisteten zudem in den ersten Monaten
medizinische Hilfe und schickten Ärzteteams in die Flüchtlingslager
und in entlegene Ortschaften. Obdachlose Familien erhielten wieder
ein provisorisches Dach über dem Kopf. 4200 Personen in
abgeschiedenen Regionen wurden mit Behelfsunterkünften aus Wellblech
und Isoliermaterial versorgt.

Beim Wiederaufbau der zerstörten Region legt die Kindernothilfe
nun den Schwerpunkt auf den Neubau von Schulgebäuden. Insgesamt hat
die Kindernothilfe bisher rund 3,7 Millionen Euro an Spenden für die
Erdbebenopfer in Pakistan erhalten. Davon wurden rund 3,1 Millionen
bereits für Hilfsleistungen verwendet und verplant.


Originaltext: Kindernothilfe
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=40844
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_40844.rss2

Kontakt:

Pressestelle der Kindernothilfe
Nora Hertel: 0203 - 7789-150
http://www.kindernothilfe.de


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