BPI: Qualitätsinstitut schürt Verunsicherung / Pharmaverband kritisiert politisch motivierte Leistungsausgrenzung von Medikamenten für Diabetiker
Geschrieben am 05-04-2006 |
Berlin (ots) - Im Verfahren um den beabsichtigten Ausschluss von Insulinanaloga aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden Patienten mit Fehlinformationen verunsichert. Im Fokus der Kritik steht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). Prof. Dr. Barbara Sickmüller, stellv. Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI), wirft dem Qualitätsinstitut eine "unsachliche Polemisierung" vor. Die neuerliche Einmischung des IQWIG in das laufende Bewertungsverfahren sei nicht akzeptabel, erklärte Sickmüller.
Verwundert zeigte sich Sickmüller über die aktuelle Pressekampagne mit der das IQWIG versuche, Stimmung gegen die Insulinhersteller, Hausärzte und Diabetologen zu machen. "Statt wertvolle Therapieerfahrungen mit in die Bewertungsempfehlung des IQWIG einzubeziehen, diskreditiert der Institutsleiter mit seinen Äußerungen die Pharmabranche, die Ärzteschaft und trifft am Ende die Patienten. Denn ihnen sollen notwendige Medikamente zukünftig vorenthalten werden", so Sickmüller.
Nach Auffassung des BPI verbreite das IQWIG über seine Homepage bewusst Fehlinformationen, um künftige Leistungseinschränkungen zu rechtfertigen. Dies sei umso bedenklicher, als das Institut zugleich auch unabhängige Patienteninformationen bereitstellen soll. So komme das Institut zu dem Schluss, dass Insulinanaloga im Vergleich zu Humaninsulin keinen höheren patientenrelevanten Nutzen habe, und deshalb aus Kostengründen aus dem GKV-Leistungskatalog zu streichen sei. Sickmüller: "Fakt ist: Die verbesserte Wirkung von Insulinanaloga zu Humaninsulin kann durch Studien belegt werden. Wir haben diese dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung gestellt."
Auch könne entgegen der Aussage des IQWIG der Einsatz von Insulinanaloga in anderen europäischen Staaten sehr wohl belegt werden. Dazu existiere beispielsweise eine Auswertung von IMS Health, die zeige, dass in fast allen europäischen Ländern die Verordnungsanteile der Insulinanaloga deutlich höher als in Deutschland sind, stellte Sickmüller klar. Es gebe offensichtlich in der internationalen Bewertung gute Gründe für den Einsatz von Insulinanaloga, die über den Preis hinausgingen.
Berechnungen auf der Basis von IMS Health-Daten belegten außerdem, dass Insulinanaloga bei rund 400.000 Diabetes Typ 2 Patienten in Deutschland eingesetzt würden. Das Institut rechnet stattdessen mit ca. 250.000 Patienten. Sickmüller: "Das IQWIG versucht, die Patientenzahlen zu bagatellisieren. Die Berechnung des IQWIG auf Basis von standardisierten Tagesdosen ist methodisch völlig unzureichend. Die Insulinmenge bei Typ 2 Diabetikern liegt häufig unterhalb der definierten Tagesdosis."
Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=21085 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_21085.rss2
Pressekontakt:
Wolfgang Straßmeir, Tel.: 030/27909-131, wstrassmeir@bpi.de
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