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Faktenkontor: Benzinpreise drohen zu steigen

Geschrieben am 19-04-2007

Hamburg (ots) - Die Benzinpreise in Deutschland drohen in den
kommenden Monaten weiter zu steigen. Der Grund: Die schlechte
Versorgungslage auf dem Ölmarkt. Kurzfristige Entspannung für den
Benzinpreis hatten sich Branchenbeobachter eigentlich von
umfangreichen Öllieferungen aus Nigeria erhofft. Das wichtige
Forcados-Ölfeld sollte nach Angaben nigerianischer Behörden Ende
April wieder in Betrieb gehen, nachdem es aufgrund gewaltsamer
Ausschreitungen ein Jahr lang geschlossen war. Der Betreiber Shell
rechnet dagegen erst Ende nächsten Monats mit einem Neustart.
Forcados liefert etwa 380.000 Barrel pro Tag.

Axel Adrian Röstel, Rohstoffexperte bei der Berenbank, erklärte,
Nigerias Öl spiele für die Benzinproduktion eine wichtige Rolle. Denn
der bislang noch größte afrikanische Produzent liefere vor allem
süßes, leichtes Rohöl (Bonny Light), welches zu hohen Anteilen zu
Benzin verarbeitet werden kann. Eskaliert die Gewalt nach der
Präsidentschaftswahl am Wochenende - und das sei durchaus
wahrscheinlich - dürften die Pläne für den Re-Start von Forcados erst
einmal wieder ad acta gelegt werden und das Öl für die
Benzinproduktion fehlen.

Zeitgleich mit der möglichen Versorgungsschwäche steht der Beginn
der Autosaison vor der Tür. Die sprunghaft ansteigende Nachfrage
dürfte Öl- und Benzinpreise weiter nach oben treiben.

Der Rohstoffexperte Röstel hält die Situation am Benzinmarkt für
beunruhigend. Durch mehrere Raffinerie- und Pipelineausfälle seien
die Benzin-Lagerbestände in den USA innerhalb eines Monats von einem
adäquaten Niveau auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gesunken.
Gleichzeitig aber liege die Benzinnachfrage 45 Tage vor dem
offiziellen Start der US-Driving Season auf Fünf-Jahreshoch. Die
Konjunkturverlangsamung in den USA führe bislang also keineswegs zu
einem sparsameren Fahrverhalten der Amerikaner. In dieser Marktenge
hätten selbst kleinere ungeplante Raffinerieausfälle einen deutlichen
Einfluss auf den Benzinpreis.

Originaltext: Faktenkontor
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52884
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52884.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Faktenkontor
Jörg Forthmann
Telefon: +49 40 227 03 7787
Fax: +49 40 227 03 7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de


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